Fr, 11.10.2019 - 19:00 Uhr - OLM 9. Runde: SVG - SV Pachern 3:2 (0:2)
SVG-Tore: J. Lang (2), B. Roskar / Fotos hier / STFV-Bericht
 
Die Formkurve der Sternad-Mannen zeigt eindeutig nach oben. Vier Spiele in Folge ohne Niederlage, die letzten beiden gewonnen. Zuletzt (in Rein) sogar zum ersten Mal in dieser Saison zu null. Am vergangenen Freitag kam dann der SV Pachern in die AW-Versicherungsmakler-Arena. Zur Oberliga-Premiere im Vorjahr gab es zu Hause einen 4:2-Sieg (damals noch mit Valentino Novosel und Marco Luttenberger, der inzwischen wieder in die Mannschaft zurückgekehrt ist). Auswärts mußte man sich im ersten Bewerbsspiel des Jahres 2019 als klar bessere Mannschaft mit 1:2 geschlagen geben. So war natürlich Revanche angesagt. Pachern rangierte vor dem Match einen Platz vor dem USVG auf Rang fünf. Dem Trainderduo Sternad/Wissiak standen erstmals in dieser Saison alle Feldspieler zur Verfügung und so hatte man die Qual der Wahl. Gegenüber dem Spiel in Rein, veränderte man die Startformation nur an einer Stelle. Zan Bracko kehrte nach seiner im letzten Heimspiel gegen Großklein zugezogenen Verletzung in die Stammelf zurück. Mit Markus Haberl, David Katzianschütz, Florian Atschko, Marco Luttenberger und Dominik Giegerl konnte man auf eine starke Ersatzbank zurückgreifen. Man sollte annehmen, daß man auf Seiten der Heimischen aufgrund der Ergebnisse der letzten vier Spiele mit viel Elan in die Partie starten sollte, doch die erste Halbzeit zeigte genau das Gegenteil.

Die erste Möglichkeit hatte noch der USVG: Jonas Lang setzte sich an der rechte Cornerlinie gegen zwei Verteidiger durch, doch statt die Kugel in die Mitte aufzuspielen, versuchte es unser Stürmer aus der „Winchester-Ecke“. Pachern-Goalie Rinnofner glitt das Leder zwar durch die Beine, dahinter stand aber ein Verteidiger der Gäste, der den Ball aus der Gefahrenzone bugsierte. Das war es dann vorerst einmal mit den Gabersdorfer Offensivbemühungen. In der sechsten Minute setzte Manuel Schaffer zum Freistoß von rechts knapp außerhalb des Strafraumes an. Mit der linken Pratze versenkte der Gästespieler das Leder unhaltbar zur Führung für den SV Pachern. Ein Schock, der tief in den Knochen saß und eine weitere Kettenreaktion auslösen sollte. In der zwölften Minute hätte es beinahe 0:2 geheißen, als der Gegner bei einem Abschluss aus ca. 16 Metern die Chance hatte zu erhöhen, doch der Pachern-Angreifer konnte im letzten Moment gestört werden, weshalb der Schuß unscharf ausfiel und trotzdem nur knapp am rechten Pfosten vorbeiging. Zwei Minuten später machten es die Gäste besser, als Kevin Masser einen Konter zur Zweitoreführung vollendete. In der 22. Minute kam es zur ersten Möglichkeit den Rückstand zu verkürzen, aber Pacher-Keeper Rinnofner rettete mit einer tollen Parade nach einem Hammer von Jürgen Götz. Es war die vorletzte Aktion unseres Rechtsaußen, denn die Letzte in der Partie erfolgte eine Minute später mit dem zweiten Gelbfoul innerhalb von fünf Minuten. Ein 0:2-Rückstand und einen Mann weniger. Es gibt leichtere Aufgaben, so eine Partie noch zu drehen. Die Heimischen wirkten in fast allen Aktionen verunsichert, weshalb USVG-Trainer Sternad nichts anderes übrigblieb, als früh zu tauschen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde brachte er mit David Katzianschütz und Florian Atschko zwei frische Kräfte. Pachern zog sich in die eigene Hälfte zurück und überließ den Heimischen das Spielgeschehen. Die Gäste konzentrierten sich voll und ganz auf den Konter. Gabersdorf bekam das Spiel zwar wieder in den Griff, konnte aber im ersten Durchgang keine nennenswerten Aktionen setzen. Im Gegenteil: Pachern hatte in einem Konter die Top-Chance auf 0:3 zu stellen, als Pungartnik dem Konter entgegeneilte und mit Atschko zusammenkrachte, doch der Linienrichter hatte ein Vergehen des Pachern-Angreifers an Atschko gesehen, weshalb auf Foul entschieden wurde. Da hatte der USVG richtig Glück. So ging es mit dem 0:2 in die Pause. Auf die Gastgeber hätte wohl niemand mehr zu diesem Zeitpunkt einen Cent gesetzt, doch was sich in der zweiten Hälfte abspielte, hat man in der AW-Versicherungsmakler-Arena wohl noch nicht oft gesehen.

Die Heimischen starteten mit viel Schwung in den zweiten Durchgang. Da die Gäste sich hinten einigelten, hatte der USVG einen hohen Prozentanteil an Ballbesitz. Die großen Möglichkeiten blieben aber lange aus. Nur in Minute 56 wurde es einmal vor dem Pachern-Gehäuse gefährlich, als Katzianschütz einen Freistoß hoch in den Strafraum der Gäste setzte, Dejan Kurbus volley aus aussichtreicher Position abzog, doch das Leder landete im Niemandsland. Gabersdorf mit einem Mann weniger bemüht, mit vielen Aktionen vor allem über den quirligen Katzianschütz, am Strafraum war man aber meist mit dem Latein am Ende, denn die Gegner zogen die Defensive engmaschig zusammen. Nach etwas mehr als einer Stunde dann aber der erste Lichtblick bzw. die Initialzündung für einen denkwürdigen Fußballabend: Martin Holler versuchte sich im Strafraum durchzusetzen, plötzlich ein Handspiel eines Pachern-Verteidigers und der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Jonas Lang trat an und hämmerte das Leder in die rechte Ecke zum Anschlußtreffer. Es folgten rollende Angriffe auf das Gästetor. Der Ausgleich lag in der Luft, doch so richtige Torchancen waren lange Zeit nicht dabei. Man näherte sich zwar von Minuten zu Minute an den gegnerischen Kasten an, aber zwingende Möglichkeiten konnte man bis kurz vor Schluß nicht vorfinden. Zehn Minuten vor dem Ende brachte Sternad mit Marco Luttenberger einen weiteren Offensivmann und warf damit alles nach vorne. Zwei Minuten vor dem Ende dann ein Konter des SV Pachern. Ein 4-gegen-1-Situation. Der eingewechselte Julian Riesel ließ den USVG in dieser Situation aber am Leben, nachdem es der Gäste-Angreifer lieber selbst versuchte, als auf die besser postierten Kollegen aufzuspielen. Pungartnik hielt den Abschluß im Nachfassen. Dann die 90. Minute: Florian Atschko mit der Flanke auf Marco Luttenberger! Dessen Abschluß konnte Rinnofner zwar noch parieren, doch Jonas Lang stand dort, wo ein Stürmer stehen muß und vollendete zum vielumjubelten, verdienten Ausgleich. Doch es sollte sich nicht um den Schlußpunkt handeln. Es gab vier Minuten Nachspielzeit. Und der USVG versuchte tatsächlich nachzusetzen. Mit einem Mann weniger…. Für die angespannten Nerven der Zuseher fast unertragbar, denn in der einen oder anderen Situation wäre man beinahe in einen Konter gelaufen. Es folgte Minute 94: Katzianschütz tankte sich ein weiteres Mal in den Strafraum durch, wurde aber im letzten Moment vom Ball getrennt. In dieser Situation hatten viele Gabersdorfer ein Elfervergehen beobachtet, doch die Schiripfeife blieb zurecht stumm. Der Eckball, Marco Luttenberger mit der nächsten Flanke in den Strafraum, wo plötzlich Blaz Roskar völlig blank aus kurzer Distanz das Leder ins leere Tor köpfeln konnte. Jetzt stand die AW-Versicherungsmakler-Arena Kopf. Der USVG hat in Unterzahl mit unglaublichem Willen und einer Top-Moral das Unmögliche möglich gemacht und das Spiel in der Nachspielzeit gedreht. Und wieder war es, wie schon eine Woche zuvor in Rein, Roskar, der den entscheidenden Treffer für die Kampfmannschaft herbeiführte.

Aus dieser Partie über einen Gabersdorfer Man of the Match zu entscheiden ist zu schwer, weshalb es hier und heute nur ein Team of the Match gibt: USV Fliesen Klampfer Gabersdorf!!! Mit dem dritten Sieg in Folge hievte man sich auf den fünften Tabellenplatz nach oben und hat nun sogar zwei Punkte mehr, als im Vorjahr zum gleichen Zeitpunkt. Für die Kampfmannschaft geht es am kommenden Wochenende in Bärnbach beim Aufsteiger aus der Unterliga West weiter. Spielbeginn: Samstag, 19.10.2019 um 15 Uhr! Seid dabei und unterstützt unsere Kampfmannschaft.