Fr, 24.05.2019 - 19.00 Uhr OLM 23. R.: SV Gössendorf - SVG 0:0
STFV-Bericht
 
Eine Frage muss man sich heuer stellen: Wo nimmt unsere Mannschaft ihre Moral her? Da fallen am Anfang der Saison die beiden Spielmacher und Torgaranten aus, immer wieder müssen weitere Spieler kürzer oder länger passen und trotzdem punktet die Sternad-Elf im ersten Jahr der Oberliga Mitte/West, als gäbe es das alles nicht. Nachdem im letzten Auswärtsspiel gegen Tobelbad Christoph Koinegg, Tobias Ringert und Zan Bracko verletzungsbedingt ausfielen, so mussten vor dem wichtigen Match in Gössendorf auch noch Jonas Lang und David Katzianschütz (beide Muskelprobleme) w.o. geben. Blaz Roskar konnte aufgrund eines Todesfalles in der Familie auch nicht am Spiel teilnehmen. Koinegg kehrte zwar nach ausgestandener Gehirnerschütterung in die Startelf zurück, Ringert nahm aber vorerst auf der Ersatzbank Platz. Wieder einmal musste also Coach Martin Sternad umstellen: Für Roskar kam David Giegerl in die Anfangsformation, Christopher Huss und Jakob Gürtl kamen an vorderster Front zum Einsatz. Das zentrale Mittelfeld beackerten dieses Mal wieder Jakob Hierzer und Dejan Kurbus, Sebastian Huss kam über links. Die Formation: 4-4-2! Da auch bei den Gastgebern einige wichtige Spieler ausfielen, konnte man eine spannende Partie erwarten.

Das Match begann sehr zaghaft. Beide Mannschaften tasteten sich ab, wobei Gössendorf in manchen Aktionen agiler wirkte. Es dauerte aber fast eine viertel Stunde ehe es zu einer ersten erwähnenswerten Chance kam, die der USVG verzeichnete: Jürgen Götz von rechts mit dem Stangler auf den am 16er völlig vergessenen Christopher Huss, der das Leder aber in die Wolken jagte. In der 23. Minute wurde es erstmals vor dem Gabersdorfer Gehäuse gefährlich, als Dominik Zisser nur knapp an einem Batbayar-Stangler vorbeirutschte. Dann war es zum ersten Mal Aljaz Pungartnik, der kurz vor Ende des ersten Durchgangs eingreifen musste. Pungartnik, der zu Beginn der Rückrunde für den gesperrten Lukas Winter einschreiten musste, hat seine Chancen, die er bekam, genützt und hat sich inzwischen zum sehr zuverlässigen Einser-Goalie empor gekämpft. In Hälfte eins war es das dann aber. Ein kampfbetontes, aber chancenarmes Spiel ging in die Halbzeitpause.

In der zweiten Halbzeit kam die Sternad-Truppe besser ins Spiel. In der 51. Minute vollendete Christoph Koinegg aus guter Position einen Jakob Hierzer-Freistoß per Kopf, doch der Ball verfehlte sein Ziel klar. Aber auch die Heimischen hatten in Durchgang zwei ihre teils guten Möglichkeiten. So bekam die Gabersdorfer Abwehr nach einer knappen Stunde das Leder nicht aus der Gefahrenzone, nach der x-ten Flanke köpfelte David Ruchti die Kugel nur knapp über den gegnerischen Kasten. Philipp Strosz hatte kurz darauf die Chance die Gastgeber mit einem Abschluss aus halblinker Position in Führung zu bringen, doch auch hier segelte der Ball klar am Gabersdorfer Tor vorbei. Von Minute zu Minute wurde das Match umkämpfter. Viele kleinere Nickligkeiten, kaum ein Spielfluss, die Chancen waren bis kurz vor Schluss an einer Hand abzuzählen. Doch in den letzten zehn Minuten inklusive Nachspielzeit ging es doch noch so richtig rund. Den ersten dicken Sitzer ließ der USVG aus: Ausgehend von einem Antritt von Jürgen Götz über die rechte Seite und einer Topflanke in den 16er, hätte Sebastian Huss eigentlich nur ein Bein hinhalten müssen und es wäre 1:0 für Gabersdorf gestanden. Doch unser Linksaußen versuchte es als „Rasen-Erotiker“ und segelte knapp über der Grasnarbe daher, um das Leder per Kopf in die Maschen zu befördern. Der Ball rutschte sozusagen über seine Stirn ins Torout. Was für eine Möglichkeit… Dann die Nachspielzeit! Zuerst steht die Gabersdorfer Abwehr bei einem Konter schlecht, in einen Stangler von der rechten Seite rutscht ein Gössendorfer Angreifer hinein, doch Pungartnik kann die Kugel im Nachgreifen arretieren. Dann wird es unübersichtlich: Philipp Hierzer erhält vom nicht immer sattelfesten Schiedsrichter die gelbrote Karte. Bei beiden Karten soll Hierzer seinen Gegner mit dem Ellenbogen (unabsichtlich) im Gesicht getroffen haben. Beim ersten Foul allerdings war es auch eine schauspielerische Meisterleistung seines Gegners, der sich theatralisch fallen ließ. Trotz allem musste die Mannschaft die letzten Sekunden mit einem Mann weniger auskommen. Philipp Hierzer war danach so außer sich, dass er den Linienrichter beleidigte und vom Strafsenat am Dienstag für 3 Spiele gesperrt wurde. Damit ist die Saison für unseren Captain leider vorbei.
Dann gab es aber noch die letzte Aktion im Spiel: Gössendorf fast komplett aufgerückt, läuft in einen Konter der Gabersdorfer. Christoper Huss zusammen mit Jürgen Götz gegen einen Gössendorfer Abwehrspieler. Unser Stürmer legt perfekt auf Götz auf, der alle Zeit der Welt hätte, sich die Kugel herzurichten und sich die Seite auszusuchen, doch unser Rechtsaußen agiert zu hektisch und hämmert die Kugel am langen Eck vorbei. Kurz darauf der Schlusspfiff. Es blieb beim gerechten 0:0. Es hätte am Ende aber auch mehr sein können.

Da sowohl der Spitzenreiter (Gamlitz) als auch der erste Verfolger (Rein) Federn lassen musste, rückte der USVG (aktuell Dritter) einen weiteren Punkt an die Tabellenspitze heran und momentan fehlen nur drei Punkte auf die Tabellenspitze. Am kommenden Freitag, 31.5.2019 kommt es zum Showdown zwischen dem Dritten (USVG) und dem Zweiten (Rein) in der AW-Versicherungsmakler-Arena! Spielbeginn: 19 Uhr! Seid dabei und unterstützt unsere Kampfmannschaft!