Von Abschieden und Combebacks - Jahresrückblick 22

Es war die vierte und fünfte Saison in der Oberliga Mitte/West im Jahr 2022. Und doch war es erst die zweite und dritte Saison. Die Corona-Pandemie verursachte jeweils den Abbruch der Spielzeiten 19/20 und 20/21. So kam es, dass der USV Fliesen Klampfer Gabersdorf erst die zweite komplette Saison im Juni zu Ende spielte. Die Mannen um Mag. Wolfgang Zürngast und den im Winter neu installierten Co-Trainer, Bernd Nekrep, lieferten ein tadelloses Jahr ab. Hier jetzt ein Rückblick auf die Rückrunde 21/22, sowie die Hinrunde 22/23:

Wie kam die Spucke zum Gegner?

Der Rückrundenstart der Saison 21/22 erfolgte in Bärnbach. Ein Spiel, das so mancher Akteur wohl nicht so schnell vergessen sollte. Früh ging der USVG verdient durch einen Treffer von Philipp Federer in Führung. Einer, jener jungen Spieler, die zu Saisonbeginn zur Zürngast-Truppe hinzustießen und im laufenden Bewerb noch für viel Freude sorgen sollten. Die Weststeirer wurden danach immer stärker und drängten auf den Ausgleich, doch es ging mit der knappen Führung in die Halbzeit. Wie schon im ersten Durchgang, übernahmen die Gäste das Kommando und gingen durch ein herrliches Tor von Minas Koren mit 2:0 in Führung. Der USVG hatte noch weitere Sitzer, die Partie vorzeitig zu entscheiden, ehe es zu einem kuriosen Ausschluss des slowenischen Torschützen kam. Koren erleichterte sich nach einer Aktion seiner Spucke, traf dabei unabsichtlich einen vor sich querenden Bärnbacher Spieler und der Angreifer sah für diese "Tätlichkeit" den roten Karton. Bärnbach erhielt mit dem Ausschluss die zweite Luft und schaffte es, in der 90. Minute den Ausgleich zu erzielen. Endstand: 2:2
Eine Woche später kam es zur Heimspiel-Premiere 2022 und es ging sogleich in ein Derby. Zu Gast war die SU Rebenland, gegen die man noch eine Rechnung aus dem Herbst offen hatte, als man dort eine nicht erwartete, aber verdiente Niederlage hinnehmen musste. Der USVG revanchierte sich und gewann mit 3:1, durch Tore von Marco Luttenberger. Christoph Koinegg und einem weiteren Spieler aus der jungen Garde, Moritz Wolkinger.

Die junge Garde und zwei Comebacks

In der 16. Runde ging es mit dem nächsten Derby weiter. Gabersdorf war zu Gast beim Tabellenletzten SV Gleinstätten. Der Bezirks-Konkurrent, der den Herbst völlig verhaute, rüstete im Winter auf und war aufgrund vieler Ausfälle bei den Gästen der Favorit. Das Trainer-Duo Zürngast/Nekrep musste kreativ sein und begann mit den jungen Philipp Federer, Moritz Wolkinger, Jan Jammernegg und Konstantin Satzer. Weiters kam es zu zwei Blitz-Comebacks, um auch die Ersatzbank aufzufüllen. Coach Wolfgang Zürngast streifte ebenso ein Trikot über, wie der 2019 zurückgetretene Philipp Hierzer, der sogar ein paar Minuten am Ende der Partie zum Einsatz kam. Es wurde eine turbulente Partie, bei der die Gastgeber früh in Führung gingen, der USVG aber durch einen herrlich getretenen Freistoß durch Marco Luttenberger ausglich. In diesem Takt ging es auch in Hälfte zwei weiter. Gleinstätten ging in Führung, Gabersdorf glich aus. Dieses Mal war es Kapitän Christoph Koinegg, der das 2:2 für die Gäste besorgte. Auffallend war in dieser Partie vor allem die tolle Leistung der jungen Ballesterer, bei denen auch noch Tobias Walter und Alexander Jurtin zum Zug kamen - alle Beteiligten unter 20 Jahre alt. Und es war einer der jungen Garde, nämlich Moritz Wolkinger, der kurz vor Schluss das 3:2 für den USVG besorgen sollte. Leider war es nicht der letzte Treffer, denn in der Nachspielzeit konnte der SV Gleinstätten doch noch ausgleichen. Das Endergebnis der dramatischen Partie von 3:3 kann man aber als durchaus gerecht bezeichnen.

Emotionales Re-Match

Zu einer emotionalen Partie sollte es in der 17. Runde in der AW-Versicherungsmakler-Arena kommen. Im Herbst musste das Spiel in Tobelbad wegen eines ärztlichen Notfalles im Publikum abgebrochen werden. Die Auslegung des Abbruchs durch den Steirischen Fußballverband, dass der USVG unberechtigterweise abtrat und in Folge eine saftige Strafe ausfasste, kann noch heute als Skandal bezeichnet werden. Immerhin schaffte es der StFV, in der Sommerpause einen neuen Passus in seinen Statuten aufzunehmen, der es den teilnehmenden Mannschaften ermöglicht, bei so einem Vorfall nicht mehr weiterspielen zu müssen. Den Gastgebern gelang die Revanche und man gewann durch drei frühe Tore von Minas Koren (2) und Moritz Wolkinger mit 3:0.
Eine Woche später ging es nach Pachern. Auch wenn der SV Pachern in den hinteren Gefilden der Tabelle herumkrebste, konnten der USVG noch nie im Walter Niederkofler-Stadion punkten. Es sollte dabei bleiben. Man erlitt eine bittere 0:2-Niederlage.

Kantersieg und Debakel innerhalb einer Woche

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle sollten die Zürngast-Jungs in Runde 19 und 20 erfahren. Zuerst ließ man TUS Rein auf heimischem Boden keine Chance und schickte den Gegner mit einer 5:0-Packung nach Hause. Torschützen: Minas Koren (2), Moritz Wolkinger, Marco Luttenberger und Alexander Jurtin, der sich erstmals in die Schützenliste der Kampfmannschaft eintrug.
Dann ging es zum Tabellenführer nach Köflach. Die Weststeirer waren an diesem Freitagabend eine Nummer zu groß und dieses Mal fasste der USVG fünf Tore aus. Der spätere Meister und Landesliga-Aufsteiger war am Ende der Saison die einzige Mannschaft, gegen die Gabersdorf nicht gewinnen konnte in der Spielzeit 21/22.

Die beiden letzten Derbies der Saison 21/22

In der 21. Runde ging es in das dritte Derby 2022. Zu Gast war der SV Straß, den man im Herbst in einem spannenden Match auswärts besiegen konnte. Die Gäste sinnten auf Rache, standen am Ende als 2:1-Sieger da und konnten sich damit revanchieren. Den Treffer für den USVG erzielte der Slowene Nejc Jager.
Die 22. Runde brachte das letzte Derby der Saison. Es ging in einer Sonntags-Matinee zum FC Großklein. Der Bezirks-Konkurrent ging als einer der Favoriten in die Saison, doch irgendwie wollte der Motor nicht wirklich durchstarten. Im Herbst fasste man eine der höchsten Meisterschafts-Niederlagen überhaupt aus, als der USV Gabersdorf die Großkleiner mit 10:1 aus der AW-Versicherungsmakler-Arena schoss. Auch an diesem Sonntag-Vormittag waren es die Zürngast-Mannen, die die Oberhand behalten sollten und am Ende mit einem 3:1-Sieg drei Punkte aus Großklein mitnahmen. Die Tore für die Gäste erzielten Christoph Koinegg, Marco Luttenberger und Minas Koren.

Der Penalty-Verwerter

Zu einem unfassbaren Match sollte es in der 23. Runden kommen. Der USVG hatte den SV Gössendorf zu Gast. Die Mannschaft aus dem südlichen Vorort von Graz begann stark und ging verdient mit 1:0 in Führung. Doch was danach folgen sollte, wird wohl kaum jemand verstehen, der an diesem Abend anwesend war. Die Heimelf vernebelte ein Unzahl an Chancen, konnte aber eine viertel Stunde vor Schluss doch noch durch einen Elfmeter ausgleichen. Ein Elfmeter, den Minas Koren verwerten konnte. Warum ist dies erwähnenswert? Weil die vorherigen drei Penalties in den letzten Partien vernebelt wurden. Als man sich endlich für das Anlaufen auf den Ausgleich belohnte, lief der USVG in einen Konter und musste am Ende doch eine der bittersten Heimniederlagen (1:2) überhaupt hinnehmen. Zu allem Überdruss verlor man den dritten Tabellenrang, den man seit Start in die Rückrunde inne hatte, an den SV Gössendorf.

Last-Minute-Ausgleich und Slapstick-Tore

Es folgten die letzten beiden Auswärtsspiele. Zuerst musste die Zürngast-Truppe nach Frohnleiten. Dort sammelte man zuletzt nur Niederlagen. Und es sah lange danach aus, als sollte auch an diesem Freitagabend nichts zu holen sein. Die Gastgeber führten bis knapp vor Schluss verdient mit 2:0 und hätten das Match bei besserer Chancenverwertung schon früher entscheiden können. Als aber der kurz zuvor eingewechselte Alexander Jurtin in der 88. Minute zum Anschlusstreffer einnetzte, blies der USVG in den letzten Minuten zum großen Halali und konnte tatsächlich in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Christoph Koinegg den vielumjubelten Ausgleich erzielen.
In der vorletzten Runde ging es dann zur schweren Auswärtspartie zum USV Mooskirchen. Die Weststeirer matchten sich lange mit Köflach um den Meistertitel, ehe der Heimmannschaft am Ende etwas die Luft ausging. Der USVG musste voll anschreiben, um noch eine Chance auf den dritten Tabellenrang zu haben und dies sollte am Ende des Abends auch gelingen. Jan Jammernegg brachte dabei die Gäste früh mit einem Slapstick-Treffer in Führung. Die immer stärker werdenden Gäste erzielten im ersten Abschnitt noch den verdienten Ausgleich. Im zweiten Durchgang gab es einige Möglichkeiten auf beiden Seiten, um in Führung zu gehen. Kurz vor Schluss war es dann Martin Holler, der, ebenfalls mit einem nicht alltäglichen Treffer, die späte Führung als auch Entscheidung herbeiführte.

Abschiede

Im letzten Spiel der Saison 21/22 kam der ehemalige Zweitligist FC Gratkorn in die AW-Versicherungsmakler-Arena. Es war das Abschiedsspiel zweier verdienter Spieler. Jürgen Götz, eine Gabersdorfer Ikone, verließ mit Ende der Partie den USVG Richtung TUS St.Veit/Südsteiermark. Mit Christoph Hüttl beendete der erst zu Saisonbeginn zu den Gastgebern gestoßene Keeper seine Karriere gesundheits- sowie arbeitsbedingt. Der Leibnitzer war aber so gut in die Mannschaft integriert, dass man meinen konnte, er wäre schon seit Kindheit beim USVG. An diesem heißen Samstagnachmittag ließen die Zürngast-Mannen nichts anbrennen und revanchierten sich für die Auswärtsniederlage mit einem klaren 4:0-Sieg. Die Tore erzielten Jan Jammernegg, Minas Koren, Philipp Federer und Alexander Jurtin. Als Draufgabe holte man sich tatsächlich noch mit einem tollen Endspurt das Treppchen und beendete die Saison auf dem dritten Tabellenrang. Mit Nejc Jager trennte man sich von einem weiteren Spieler. Der Slowene dockte in der neuen Spielzeit bei der SU Rebenland an. Wie bereits erwähnt, stieg der ASK Köflach als Meister in die Landesliga auf, mit Gleinstätten verlor man aber einen Bezirks-Konkurrenten und in diesem Sinne auch zwei Derbies, da man den Weg in die Unterliga gehen musste. Mit dem SV Tillmitsch stieg ein finanzkräftiger Verein auf, der die Oberliga Mitte/West aber nur als Zwischenstation sieht, da man vor der neuen Saison als Ziel den weiteren Aufstieg in die Landesliga ausgab.

Die Neuen

Nachdem die junge Garde in der abgelaufenen Saison so grandios einschlug, wollte man von Seiten des USV Gabersdorf den eingeschlagenen Weg beibehalten und bekam mit Paul Lechner und Philipp Fabian weiteren Zuwachs vom College Leibnitz. Die neue Nr. 1 im Tor der USVG kam vom TUS St. Veit/Südsteiermark mit Namen Markus Gröbacher. Die Lücke an vorderster Front sollte Neuerwerbung Nejc Pusnik vom SV Straden füllen, doch der Slowene musste schon in der Vorbereitung von einer nicht erkannten Verletzung erfahren, die ihn zu einer längeren Pause zwang. Christoph Hüttl blieb dem Verein am Ende doch noch erhalten und wurde als Tormann-Trainer engagiert.
Den ersten Erfolg konnte der USVG bereits in der Vorbereitung einfahren, nachdem man die dritte Auflage des Raiffeisen-Cups powered by Raiffeisenbank Straß-Mureck für sich entscheiden konnte. Doch es war nicht alles "eitel Wonne", denn man erzielte zwar in dieser Vorbereitung viele Tore, erhielt aber auch immer wieder unerklärlich viele Treffer. Ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Meisterschaft, wie man ein paar Wochen später erfahren sollte.

Unglaublicher Comeback-Sieg und spätes Remis

Und dann kam das erste Meisterschafts-Match der Saison 22/23. Der USVG war zu Gast beim SV Gössendorf. Eine Mannschaft, die man vor dem Start als ein Team im vorderen Drittel der Oberliga erwartete. Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr und gingen in Halbzeit eins mit 3:0 in Führung. Ausschlaggebend war eine desolate Leistung der Gäste im ersten Durchgang. Vor allem das Defensiv-Verhalten war nicht ligatauglich. Was sich aber im zweiten Abschnitt abspielen sollte, werden wohl viele der dabei gewesenen Anhänger lange nicht vergessen. Zwischen der 58. und der 76. Minute, also innerhalb von achtzehn Minuten drehten die Gäste das Spiel und gingen durch ein Eigentor, einen Koren-Treffer, sowie einem Luttenberger-Doppelpack, mit 4:3 in Führung. Luttenberger schnürte in der 87. Minute mit seinem dritten Tor einen lupenreinen Hattrick und den 5:3-Endstand. Ein unvergesslicher Abend.
In der zweiten Runde gab es das Heim-Debüt und der Gegner aus Mooskirchen gehörte ebenfalls zu den Top-Kandidaten für einen Platz im vorderen Drittel. Die Weststeirer zeigten in diesem Match, dass sie auch heuer wieder ein Stolperstein für die Top-Kandidaten auf den Aufstieg sein können. Vor allem in der Defensive präsentierten sich die Gäste extrem stark und machten es dem USVG schwer, einen weiteren vollen Erfolg einzufahren. Nach zwanzig Minuten ging Mooskirchen in Führung, den Ausgleich besorgte Marco Luttenberger in der 38. Minute. Doch die Weststeirer gingen noch vor der Halbzeitpause ein weiteres Mal in Führung und mit dem verdienten 2:1 ging es für beide Mannschaften in die Kabinen. Im zweiten Durchgang legte der Gastgeber zu, wurde aber nur selten gefährlich. Neun Minuten vor dem Ende holte Minas Koren einen kniffligen Penalty, den er selbst verwertete und somit dem USVG einen Punkt rettete.

Zu viele Gegentreffer und ein ungeliebter Kunstrasen

In Runde drei ging es nach Pachern. Drei Mal trat man dort bisher an. Drei Mal gab es einen "Salto Nullo". Diese Serie sollte endlich reißen. Das Spiel war geprägt von schweren Fehlentscheidungen des Schiri-Trios sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Seite. So wurde ein frühes Übertreten des heimischen Schlussmannes der Strafraumgrenze mit dem Ball in der Hand übersehen. Dann hätte es einen Strafstoß auf Seiten der Gastgeber, sowie zwei auf Seiten der Gäste geben müssen. So wurde in der zweiten Halbzeit von einem SV Pachern-Verteidiger der Ball im 16er mit der Hand am Boden liegend vor einem einschussbereiten Gabersdorfer, für alle klar ersichtlich, weggeschlagen. Weder Schiedsrichter noch Linienrichter machten Anzeichen, weder einen Penalty zu verhängen, noch dem Verteidiger den roten Karton zu zeigen. Fußball wurde auch noch gespielt. Der SV Pachern ging zwei Mal in Führung, zwei Mal konnte der USVG ausgleichen. Auch das zweite Tor für die Gäste hatte einen fahlen Beigeschmack, da die Flanke von Dejan Kurbus aller Voraussicht nach hinter der Torout-Linie war, den Bogen aber zurück ins Feld machte, wo im Anschluss der Ausgleich erfolgte. Am Ende holten die Zürngast-Jungs erstmals seit dem Aufstieg in die Oberliga einen Punkt in Pachern. Die Tore erzielten Christoph Koinegg und Alexander Jurtin.
In der vierten Runde ging es zum dritten Mal in der noch neuen Saison in die Fremde. Der Gegner: TuS Rein! Hier war genau das Gegenteil der Fall: drei Mal trat man bisher in Rein an, drei Mal gab es einen Sieg für den USVG. In den ersten drei Runden holte man mehrfach einen Rückstand auf, was einer tollen Moral der Kampfmannschaft zuzusprechen war. Doch die Frage, die immer lauter aufkam war: Wie lange geht das noch gut? Die Antwort sollte in Rein folgen. Die Gastgeber hatten die richtige Strategie, um den Gabersdorfern weh zu tun. Man überließ den Gästen das Spiel und konterte auf dem kleinen Platz auf "Teufel komm raus". Nicht weniger als fünf der sechs Tore sollten an diesem Abend aus Kontern heraus fallen. Am Ende fuhr man ein 2:6-Debakel ein und damit war klar, dass man in der Verteidigung Veränderungen vornehmen musste. Plötzlich fand man sich in der unteren Tabellenhälfte wider. Damit rechnete wohl niemand von den Gabersdorfer Verantwortlichen. Die beiden USVG-Tore erzielten im Übrigen die beiden Slowenen Dejan Kurbus und Minas Koren.
In der fünften Runde kam der ATUS Bärnbach nach Gabersdorf. In der Innenverteidigung stand erstmals in dieser Saison Lukas Neubauer in der Anfangsformation. Mit dem jungen Eigenbauspieler sollte die Abwehr an Sicherheit gewinnen und damit auch in Folge viele Punkte. Gegen die Weststeirer gab es einen ungefährdeten 4:1-Sieg durch Tore von Neuerwerbung Nejc Pusnik, Marco Luttenberger, Moritz Wolkinger und Minas Koren.
Runde sechs und es ging ein weiteres Mal nach Gratkorn, wo seit Jahren auf einem ziemlich desolaten Kunstrasenplatz gespielt wird. Der USVG tat sich zuletzt immer wieder schwer, dort Punkte einzufahren. Es entwickelte sich ein Spiel mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Die Gastgeber gingen aber früh in Führung, während die Gäste mit der Chancenauswertung haderten. Gratkorn kam im Konter immer wieder gefährlich vor den Gabersdorfer Kasten und ließ ebenfalls einige Sitzer aus. Ein sehenswerter Freistoß von Marco Luttenberger brachte nach ca. einer Stunde den Ausgleich. Es folgte eine hektische Endphase, ohne Torerfolg auf beiden Seiten und so blieb es am Ende beim verdienten 1:1.

Vier mal drei macht zwölf

In der siebenten Runde gab es endlich das erste Derby. Der FC Großklein war zu Gast in Gabersdorf und anders als in den Jahren zuvor, galten die Gäste in dieser Saison nicht zu den Top-Favoriten. Man verjüngte die Mannschaft extrem, versuchte mit Eigenbauspielern zum Erfolg zu kommen und man holte mit Bruno Friesenbichler einen erfahrenen Coach, der schon einmal Trainer in Großklein war. Die Gäste kamen aber nicht in die Gänge und weilten vor der Begegnung auf dem vorletzten Tabellenrang. Der Außenseiter verkaufte sich in Halbzeit eins sehr teuer und es ging mit einem 0:0 in die Gabersdorfer Katakomben. In Halbzeit zwei legten die Gastgeber einen Gang zu und siegten am Ende durch Treffer von Moritz Wolkinger, Minas Koren und Christoph Koinegg mit 3:0.
Eine Woche später ging es nach Frohnleiten. Im Frühjahr holte man erstmals einen Punkt in der Fremde. Dieses Mal wollte der USVG voll anschreiben. Doch die Spiele in Frohnleiten waren immer eng und so sollte es auch an diesem Freitagabend kommen. Die erste Hälfte verlief ausgeglichen und ging torlos in die Halbzeitpause. Im zweiten Durchgang plätscherte das Match eher gemächlich vor sich dahin, ehe Marco Luttenberger einen nicht unbedingt gefährlich getretenen Freistoß von der linken Seite an Mann und Maus vorbeilegte, ehe der Ball unberührt am Ende im Netz baumelte. Dies alles neun Minuten vor Schluss, gleichbedeutend mit dem Endstand.
In der neunten Runde kam der SV Tobelbad in die AW-Versicherungsmakler-Arena. Gabersdorf ging als klarer Favorit in diese Partie. Der USVG erzielte früh das 1:0 nach einer herrlich herausgespielten Aktion zwischen Marco Luttenberger und Martin Holler, an deren Ende Luttenberger den Treffer erzielte. Tobelbad konnte kurz darauf aus dem Nichts ausgleichen, doch die Gastgeber legten eine Schippe nach und zogen durch einen weiteren Treffer von Marco Luttenberger sowie zwei Toren durch Kapitän Christoph Koinegg auf 4:1 davon. Die Gäste machten es zum Ende hin noch einmal spannend, nachdem sie mit zwei späten Treffern auf 3:4 herankamen, doch die Gastgeber konnten den Sieg mit etwas Bauchweh über die Zeit bringen.
Runde zehn brachte das zweite Derby der Saison. Für den USVG ging es nach Arnfels zur SU Rebenland. Die Partie war vor allem in Hälfte eins ausgeglichen, doch die Gäste waren an diesem Abend enorm effektiv. Nach etwas mehr als einer viertel Stunde ging Gabersdorf durch einen toll herausgespielten Treffer durch Moritz Wolkinger mit 1:0 in Führung. Rebenland blieb dran, die Tore erzielte der USVG. Das 2:0 fiel mittels Abstauber durch Martin Holler. Kurz nach dem Pausentee erzielten die Heimischen den Anschlusstreffer, womit das Spiel wieder an Fahrt aufnahm. Nach dem 3:1 durch den Slowenen Jure Tertinek war die Gegenwehr gebrochen und so siegten die Gäste am Ende nach weiteren Treffern durch Marco Luttenberger und Nejc Pusnik mit 5:1. Damit holte die Zürngast-Truppe aus den letzten vier Spielen die volle Punktezahl.

Aufsteiger-Duelle

Der erste Aufsteiger kam in Runde elf nach Gabersdorf. SV Werndorf setzte sich in der Vorsaison in der Unterliga Mitte durch. Damals noch von Ex-Sturm-Graz-Ballesterer Hannes Reinmayer gecoacht, gab es im Sommer einen überraschenden Trainerwechsel. Christoph Maurer übernahm das Zepter beim Aufsteiger, aber die Gäste kamen nicht wirklich in die Gänge in dieser Saison. An diesem Freitagabend zeigte Werndorf aber, dass man zurecht eine Liga höher spielt. Die Gäste überzeugten mit einer starken Leistung und holten verdient einen Punkt. Endstand: 2:2! Die USVG-Tore erzielten Christoph Koinegg und Dejan Kurbus.
Aufsteiger-Duell Nr. 2 gab es in Runde 12 beim Topfavoriten und Ligakrösus SV Tillmitsch. Nur das Wetter passte an diesem Samstagnachmittag nicht. Sonst sahen die etwa 400 Zuseher lange Zeit eine spannende Partie. Der Favorit ging in der ersten Halbzeit 1:0 in Führung. Die Gäste gaben aber einen starken Gegner ab. In der zweiten Hälfte legten die Gastgeber nach und gingen nach einer Stunde 3:0 in Führung. Die Heimischen wirkten ab diesem Zeitpunkt etwas zu siegessicher, hatten aber nicht mit der Gegenwehr des USVG gerechnet, die kurz vor Schluss auf 2:3 herankamen und die Partie noch einmal spannend machten. Am Ende blieb Tillmitsch aber erfolgreich und krönte sich mit diesem Sieg zum Herbstmeister. Die Tore für den USVG erzielten Martin Holler und Alexander Jurtin.

Erfolgreicher Schlusspunkt

Das Beste kommt immer zum Schluss. So auch am Ende der Hinrunde. Eine Begegnung gegen den SV Straß ist aufgrund der Nähe der beiden Gemeinden immer der Höhepunkt für beide Clubs. Heimsiege kommen kurioserweise nur selten vor. Auch an diesem Samstagnachmittag waren die Gäste Favorit. Der SV Straß hat es als einzige Mannschaft geschafft, den SV Tillmitsch auf fremden Terrain zu besiegen. Der USVG zeigte an diesem herrlichen Herbstnachmittag die beste Defensiv-Leistung der Hinrunde und ließ nur wenig zu. Nach einer viertel Stunde nagelte Dejan Kurbus mit einem strammen Schuss aus über dreißig Metern das Spielgerät ins gegnerische Gehäuse. Einzig Domagoj Beslic sorgte auf Seiten der Gäste ein bis zwei Mal für Herzflattern bei der Heimmannschaft, doch ein Treffer von Philipp Federer in der Nachspielzeit der Partie, brachte die Entscheidung und einen vielumjubelten 2:0-Sieg für den USVG.

Der USV Fliesen Klampfer Gabersdorf beendete die Hinrunde mit 25 Punkten auf dem sechsten Tabellenrang. Der Abstand auf Herbst-Vizemeister USV Mooskirchen beträgt aber nur drei Punkte. Ziel für die Rückrunde bleibt ein Platz unter den ersten fünf am Ende der Saison. Wir möchten uns recht herzlich bei allen Helfern, Fans und Sponsoren für das spannende und ereignisreiche Jahr 2022 bedanken und freuen uns schon auf ein Wiedersehen 2023.