USVG entführt 3 Punkte aus Bärnbach

Sa, 15.04.2023 - 16.00 Uhr - OLM 18.R.: ATUS Bärnbach - SVG 1:3 (0:2)
SVG-Tore: J. Jammernegg, L. Neubauer, D. Kurbus / STFV-Bericht
 
Seit Beginn der Frühjahrssaison erhöhte sich die Anzahl der abwesenden Spieler wöchentlich. Alles begann nach dem Rückrundenstart zu Hause gegen Gössendorf, als sich Stammgoalie Markus Gröbacher bei einem Crash mit einem gegnerischen Spieler einen wilden und hartnäckigen Bluterguss zuzog, mit dem er bis heute zu kämpfen hat. In der folgenden Trainingswoche fiel dann Alexander Jurtin mit Kniebeschwerden aus. Auch er ist bis heute außer Gefecht. Rückkehr unbekannt. Beim Abschluss-Training vor der Partie gegen SV Pachern musste Martin Holler mit muskulären Problemen die Segel streichen. Er saß vergangenen Samstag gegen ATUS Bärnbach wieder auf der Ersatzbank. Im Spiel gegen Pachern holte sich Marco Luttenberger die fünfte gelbe Karte ab und fehlte gegen TuS Rein. In der Woche vor dem Bärnbach-Spiel erkrankte der Gabersdorfer Mittelfeld-Motor und fehlte ebenso, wie Gröbachers Ersatzmann Maximilian Schreiner, der aufgrund seines Zivildienstes am Spieltag nicht frei bekam. Nachdem nun beide Goalies fehlten, kehrte Tormann-Coach Christoph Hüttl aus seiner Fußball-Pension und in die Startelf zurück. Zu allerletzt traf es am vergangene Spieltag gegen Rein dann auch noch Philipp Federer, der sich nach einem Crash das Nasenbein brach, am kommenden Montag operiert wird und aus diesem Grund mindestens weitere drei Wochen ausfallen wird. Es war also wie verhext! Und trotzdem holte man zuletzt zu Hause gegen Rein einen vollen Erfolg. Beim Trainer-Duo Wolfgang Zürngast/Bernd Nekrep waren Improvisations-Künste gefragt. Drei Wechselspieler standen noch zur Verfügung und man entschied sich vor der Partie beim ATUS Bärnbach für ein 4-4-2-System! Die beiden Nejc (Pusnik und Jager) starteten an vorderster Front. Moritz Wolkinger, Jure Tertinek, Markus Schuster und Jan Jammernegg bildeten das Vierer-Mittelfeld. Die Abwehr blieb unverändert gegenüber dem Rein-Spiel. Die Weststeirer konnten in den letzten beiden Partien gegen Mooskirchen und Pachern, gegen die der USVG jeweils das Nachsehen hatte, einen Punkt anschreiben. Da man zuletzt immer wieder Probleme auf großen Spielfeldern hatte, wurde eine enge Partie erwartet. Doch die Zürngast-Truppe sollte in den folgenden 90 Minuten eine der besten Performances auf fremden Boden in dieser Saison aufbieten.
 
Die erste gefährliche Aktion des Spieles hatten noch die Gastgeber bereits nach zwei Minuten, nachdem Bärnbach-Spielmacher Sebstian Weissenberger mit einer präzise getimeten Steilflanke Florijan Ibrahimi einsetzte, der den Ball mit der Hacke noch ein wenig „scherzelte“ und somit Hüttl im Tor des USVG zur ersten Parade zwang. Nach sechs Minuten war Nejc Jager bereits alleine auf das Bärnbacher Tor unterwegs, wurde aber vom Unparteiischen zurückgepfiffen. Eine enge Entscheidung. In Minute 13 setzte sich der auffälligste Bärnbacher an diesem Samstagnachmittag, Florijan Ibrahimi, auf der linken Seite durch, stand bereits alleine vor USVG-Schlussmann Hüttl, doch Kapitän Christoph Koinegg konnte seinen Gegenspieler noch entscheidend stören, sodass der Bärnbacher das Leder nicht im Tor unterbringen konnte. Im Gegenzug verhungert ein Schuss von der Strafraumgrenze durch Jure Tertinek und war damit eine einfache Beute für Bärnbach-Goalie Thomas Rieger. In der 16. Minute dann der Führungstreffer für den USVG: Dejan Kurbus schickt das Spielgerät mit einer Flanke quer über das Spielfeld in Richtung des wieselflinken Jan Jammernegg, der die Kugel herrlich mitnimmt und mit einem präzisen Schuss in die linke untere Ecke zum 1:0 für Gabersdorf versenkt. Ein sehenswerter Treffer des an diesem Nachmittag besten Akteurs am Feld. Die Gäste blieben in dieser Phase spielbestimmend und belohnten sich in der 27. Minute mit dem zweiten Treffer: Eckball durch Moritz Wolkinger von der rechten Seite, Nejc Jager springt am Höchsten, der Ball bleibt vor der Torlinie hängen, die Bärnbacher Abwehr bekommt das Leder nicht aus der Gefahrenzone, ehe Lukas Neubauer im zweiten Versuch die Kugel ins Tor stochert. In weiterer Folge wurde die Partie von Minute zu Minute hektischer, auch der teilweise etwas kuriosen Entscheidungen des Schiriteams geschuldet. Bärnbach kam in der 32. Minute zu einer guten Doppelchance, doch die beiden Abschlüsse innerhalb des Gabersdorfer Strafraums konnten im letzten Moment durch die Abwehr geblockt werden. Die Partie ging nun rauf und runter. In der 36. Minute hätte Moritz Wolkinger erhöhen können, doch sein Abschluss von 16er-Linie verfehlte nur knapp den linken Pfosten. Drei Minuten später segelte ein Bärnbacher Angreifer nur knapp an einer Weissenberger-Flanke von der rechten Seite vorbei. Im Gegenzug wurde Nejc Pusnik im Strafraum der Gastgeber gelegt, doch die Schiripfeife blieb stumm. In Minute 41 musste Rieger im Tor der Weststeirer bei einem Schuss von Nejc Jager nachgreifen. Es blieb zur Pause bei der 2:0-Führung für die Gäste.
 
Wie bereits erwähnt, wurde das Spiel aufgrund einiger kurioser Entscheidungen des Unparteiischen hektischer. So erhielt Nejc Jager nur kurz nach Spielbeginn eine gelbe Karte, bei der man sich auch heute noch fragen muss, warum. In der 51. Minute setzte der Schiedsrichter der ganzen Geschichte die Krone auf, nachdem bei einem normalen Zweikampf, bei dem Markus Schuster und sein Gegenspieler gleichzeitig zum Ball gingen und der Bärnbacher Spieler wie vom Blitz getroffen zu Boden ging, indem er Schuster den roten Karton vors Gesicht hielt. Angeblich wegen schweren Fouls. Eine Farce. Die Erregung auf Seiten der Gäste war enorm, zumal man ein Dejavu erlebte. In der Vorsaison erhielt Minas Koren in Bärnbach fast zum gleichen Zeitpunkt bei gleichem Spielstand für eine vom Schiri niemals gesehene, fragwürdige Aktion ebenfalls die rote Karte. Am Ende gab es ein schmeichelhaftes 2:2 für die Gastgeber. Und auch an diesem Samstagnachmittag versuchten die Hausherren das Spiel ein weiteres Mal herumzureißen. Fünf Minuten nach dem Ausschluss war es Pascal Leimisch, der mit einem strammen Abschluss Christoph Hüttl prüfte. Mit einigen Wechseln auf Seiten der Gastgeber versuchte man die Offensive zu verstärken, was allerdings dem USVG Raum für Konter eröffnete. In der 63. Minute machte Thomas Rieger mit einem gewaltigen Safe einen herrlichen Volley von Moritz Wolkinger zunichte. Eine tolle Aktion von beiden Akteuren. In Minute 68 dann aber der Anschlusstreffer für den ATUS Bärnbach: Kapitän Christoph Nemetz versenkte eine Top-Flanke von der rechten Seite mit einem super gesetzten Kopfball im Gabersdorfer Kasten. Wer jetzt glaubte, dass die Partie komplett in Richtung der Gastgeber kippen würde, lag falsch. Die Chancen hatten eher die Gäste. In der 73. Minute spielte Moritz Wolkinger das Leder herrlich auf den durchbrechenden Nejc Jager auf, doch der aus seinem Tor herausstürmende Rieger konnte den Winkel für den Slowenen noch verkürzen und machte mit einer starken Reaktion diese Top-Chance zunichte. Zehn Minuten vor dem Ende hätten Jager und Kurbus den Deckel auf die Partie legen können, doch beide Abschlüsse aus bester Position verhungerten nach dessen Ausführung. Diesen Deckel legte der ebenfalls stark aufspielende Dejan Kurbus endgültig drauf, nachdem er in der 87. Minute einen direkten Freistoß zum 1:3 für den USVG versenkte.
 
Es war am Ende ein verdienter Auswärtssieg, obwohl man mit zahlreichen Ausfällen, vierzig Minuten einem Mann weniger und weiterer kurioser Fehlentscheidungen des Referees zu kämpfen hatte. Mit diesem Sieg festigte Gabersdorf den vierten Tabellenrang und holte ein wenig auf den Tabellenzweiten und -Dritten auf. Für die Kampfmannschaft geht es am kommenden Freitag, 21.4.2023 um 19 Uhr zu Hause gegen den FC Gratkorn weiter! Schaut vorbei und unterstützt unsere Jungs!