Unfassbare Niederlage gegen Gössendorf

OLM 23. R.: Fr, 20.05.2022 19:00 Uhr: SVG - SV Gössendorf 1:2 (0:1)
SVG-Tor: M. Koren / Fotos hierSTFV-Bericht
 
Es gibt so Spiele, die gehen einem nicht so schnell aus dem Kopf. Positiv, wie negativ! Das Match am vergangenen Freitagabend gehört da wohl zur zweiten Kategorie. Aber der Reihe nach! Der Sieg eine Woche zuvor gegen den FC Großklein brachte wieder Ruhe in die Mannschaft, nachdem man zuvor das Heimderby gegen den SV Straß verlor. Zum Langzeitverletzten Tobias Walter gesellte sich der soeben erst genesene Nejc Jager, der im Laufe der letzten Woche im Training wieder angeschlagen passen musste. Trotz allem ließ das Trainerduo Zürngast/Nekrep die gleiche Elf auflaufen, wie eine Woche zuvor in Großklein. Der Gegner aus Gössendorf spielte bisher eine außerordentlich gute Frühjahrssaison und arbeitete sich kontinuierlich in der Tabelle nach oben. Vor dem Spiel lagen die Gäste zwei Punkte hinter dem USVG und waren damit der erste Verfolger um den dritten Platz. Ein Sieg der Heimmannschaft hätte wohl das Rennen um diesen dritten Tabellenrang vorentschieden, den man seit Beginn der Rückrunde inne hatte.
 
Bei herrlichem Fußball-Wetter und vor den Augen des slowenischen Hannover 96-Profis Luka Krajnc, ging es in ein Match, das sich eine bessere Kulisse verdient hätte. Die Gäste kamen in den Anfangs-Minuten agiler aus den Startlöchern. Die ersten beiden Ausrufezeichen setzte Kenan Dzakovac, der in der sechsten Minute zuerst drei gegnerische Spieler auf der linken Außenbahn vernaschte und am Ende einen gefährlichen Stangler in die Mitte brachte, der von USVG-Goalie Christoph Hüttl noch gestoppt werden konnte. Vier Minuten später machte es der Gössendorfer Mittelfeld-Akteur besser, als er einen per Kopf verlängerten Ball, seelenruhig aus ca. 18 Metern direkt abziehen konnte und auf 0:1 für die Gäste stellte. Ein Weckruf für die Gabersdorfer, die die Schlagzahl von Minute zu Minute erhöhten. Zuerst war es die erste dicke Möglichkeit für den USVG nach einer knappen viertel Stunde, als Gössendorf-Schlussmann Manuel Köhler einen herrlichen Kopfball von Martin Holler aus der Ecke holte. In der 22. Minute verfehlte ein abgefälschter Freistoß von Marco Luttenberger nur knapp das Gäste-Gehäuse. Ralpf Smounig zog nach 28 Minuten knapp vor der Strafraumgrenze ab, sein Schuss ging aber klar am USVG-Tor vorbei. Die nächste Möglichkeit für die Heimischen hatte Minas Koren, doch der Slowene, der eigentlich sehr viel Zeit gehabt hätte, zog viel zu hastig ab, weshalb sein Abschluss zu schwach ausfiel und Köhler im Tor der Gössendorfer keine Probleme bereitete. Die größte Chance in Halbzeit eins auf den Ausgleich hatte Dejan Kurbus, der in der 33. Minute aus sieben Metern Köhler in die Arme köpfelte. Zwei Minuten später war es Luttenberger, der ungehindert aus dem Zentrum abzog, doch der USVG-Bomber hatte sein Ziel-Fernrohr noch nicht richtig eingestellt. Der Ball flog knapp über den gegnerischen Querbalken. In der Nachspielzeit des ersten Durchganges landete zu allem Überdruss ein wunderschöner Fallrückzieher von Minas Koren an der Querlatte. Der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt schon mehr als verdient gewesen, doch es blieb zum Pausenbier beim 0:1 für den SV Gössendorf.
 
Wie schon in Halbzeit eins, kamen die Gäste auch in der zweiten Hälfte besser aus der Kabine. Zuerst musste Christoph Koinegg einen Ball von der Torlinie kratzen, kurz darauf holte Hüttl einen Dzakovac-Abschluss aus der Ecke. In der 50. Minute gab es sehr viel Unverständnis auf Seiten des USVG, als Moritz Wolkinger im Gössendorfer Strafraum klar von den Beinen geholt wurde, der Linienrichter das Vergehen auch anzeigte, der Schiedsrichter aber das Signal seines Assistenten einfach ignorierte. Die Empörung auf der Bank der Gastgeber war enorm. Der USVG war "on fire" und erzeugte weiter Druck. Der zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselte Philipp Federer zeigte einmal mehr seine "feine Klinge", überspielte zwei Gäste-Verteidiger, spielte auf den besser positionierten Minas Koren auf, doch Manuel Köhler, der an diesem Abend eine Glanztat nach der anderen auspackte, spritzte noch dazwischen und verhinderte den Einschlag im Gössendorfer Tor. Nach einer knappen Stunde ist wieder Federer, der an der Toroutlinie drei Gästespieler narrte, den Ball herrlich auf den völlig verwaisten Marco Luttenberger aufspielte, doch der sonst so sichere Mittelfeld-Stratege hatte die Seuche am Fuß und vernebelte diese Top-Chance aus kurzer Distanz. Je länger die Partie dauerte, desto offensiver agierte die Heimmannschaft. Dadurch ergaben sich aber auch Möglichkeiten auf Konter für die Gäste. In der 70. Minute wäre es beinahe passiert. Der kurz zuvor eingewechselte Elias Pötsch lief bei so einem Konter plötzlich alleine auf Hüttl zu, Christoph Koinegg konnte im letzten Moment in den Abschluss des Linksaußen rutschen und damit die Vorentscheidung verhindern. In der 74. Minute gab es dann aber doch Elfmeter für den USVG: wieder ist es Wolkinger, der im Strafraum zu Fall kommt. Dieses Mal war es aber bei weitem weniger, als beim ersten vermeintlichen Penalty, doch vielleicht wollte der Schiedsrichter damit etwas kompensieren. Nichtsdestotrotz haben die Zürngast-Mannen die letzten drei Strafstöße alle vernebelt und so war ein neuer Schütze gefragt. Dieser wurde in Minas Koren gefunden und der Slowene ließ sich nicht zwei Mal bitten und verwertete zum längst verdienten Ausgleich. Der USVG wollte jetzt mehr. Die 79. Minute wird wohl noch vielen Fans der Südsteirer im Gedächtnis bleiben: eine VIERFACH-Chance, jede davon ein "Tausender", wurde zuerst von einem Gössendorfer Verteidiger von der Linie gekratzt, Sekunden später flog Manuel Köhler von einer Ecke in die andere und machte mit unglaublichen Safes drei Top-Möglichkeiten zunichte. Unfassbar, unglaublich! Wie anders kann so eine Partie ausgehen, wenn man so viele Chancen vernebelt? Genau, mit einer Niederlage! Lorenzo Klamler, keine Minute noch auf dem Platz, nagelte einen Schuss unhaltbar zum vielumjubelten 1:2 für die Gäste in die Maschen, nachdem die Gabersdorfer Abwehr mehrfach das Leder nicht aus der Gefahrenzone bugsieren konnte. Es war zum Weinen. Es war die letzte nennenswerte Aktion, zu sehr hat dieser Treffer die Heimischen geschockt. Wie man so ein Spiel verlieren kann, wird wohl noch lange unbeantwortet bleiben...
 
Für die Zürngast-Mannen geht es mit zwei Auswärtspartien, den letzten beiden in der Saison 21/22, weiter. Am kommenden Freitag, 27.5.2022 um 19 Uhr geht es nach Frohnleiten. Gelingt dem USVG ein Sieg, so ist zumindest der vierte Tabellenrang abgesichert. Unterstützt unsere Jungs!