Schwere Schlappe in Rein
OLM 4. R. Fr, 26.08.2022 um 19.00 Uhr: TuS Rein - SVG 6:2 (3:1)
SVG-Tore: D. Kurbus, M. Koren / STFV-Bericht
Fünf Punkte aus den ersten drei Meisterschaftsrunden sind durchaus okay, wenn man sich das Anfangsprogramm anschaut, doch in allen drei Spielen mussten jeweils Rückstände aufgeholt werden. Es waren nicht Wenige, die sich fragten, wie lange dies noch gut gehen würde. Die Antwort sollte letzten Freitag in Rein folgen. Die Moral stimmte bei der Zürngast-Truppe und auch die Rekonvaleszenten kehrten nach und nach zurück. So stand Nejc Pusnik, die slowenische Neuerwerbung, erstmals nach seiner Verletzung im Kader des USVG, nahm aber zu Beginn auf der Ersatzbank platz. Die Gäste reisten ohne Ersatztormann an, da Maximilian Schreiner krankheitsbedingt passen musste. Es war das dritte Auswärtsspiel in der vierten Meisterschaftsrunde. Die Auslosung hatte es also in sich im heurigen Spieljahr. Rein war in den letzten Jahren immer ein guter Nährboden für das Punktekonto des USV Gabersdorf, doch die Heimischen wollten diese Scharte endlich auswetzen. Die Gastgeber konnten in der letzten Runde in Rebenland voll anschreiben und waren top motiviert.
Rein überließ von der ersten Minute an den Gästen das Spiel, während man selbst aus einer gesicherten Defensive im Konter den Erfolg suchte. An diesem Abend das richtige Rezept für den Gegner aus der Südsteiermark. Schon in Minute sieben hätte es 1:0 für die Heimischen stehen müssen, doch Markus Gröbacher, rettete zwei Mal in extremis. Kurz darauf landete ein weiterer Abschluss im rechten Außennetz. Beide Chancen resultierten aus einem Konter. So dann auch die frühe Führung der Heimmannschaft nach zwölf Minuten durch Michael Stoimaier, der auf der linken Seite ohne größere Probleme durchbrechen konnte und das Leder an Gröbacher zum 1:0 vorbeischieben konnte. Nach 20 Minuten dann der Schock-Moment des Spieles, als Florian Steinscherer vom TuS Rein mit einer wohl schwereren Verletzung (ohne Fremdeinfluss) mit der Bahre vom Platz transportiert werden musste. Zu allem Überfluss schenkte Dejan Kurbus den Gastgebern mit einem Strahl aus ca. 25 Metern in die linke untere Ecke den überraschenden Ausgleich ein. Zu diesem Zeitpunkt war genau eine halbe Stunden gespielt. Doch auch davon zeigten sich die Heimischen unbeeindruckt und hatten nur vier Minuten später mit einem Stangenkracher durch Deni Straus noch Pech. In der 39. Minute machte es Simon Sundl besser, doch warum man den Mittelfeldspieler so alleine durch das Gabersdorfer Zentrum geleitete, kann bis dato niemand erklären. Sundl, sichtlich überrascht, dass ihm so wenig Gegenwehr entgegen kam, zog aus ca. 22 Metern ab und bezwang Gröbacher mit einem scharfen Flachschuss zum 2:1. Zwar hatte Christoph Koinegg nur drei Minuten später die große Chance abermals auszugleichen, doch Rein war in Kontern immer wieder gefährlich. Praktisch im Gegenzug landete eine Flanke beim völlig verwaisten Straus, der das Leder aber aus kurzer Distanz neben den Gabersdorfer Kasten setzte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kann der Slowene dann aber auch anschreiben, nachdem sich dieser auf der linken Seite seinem Verteidiger entledigen konnte und auf 3:1 für die Gastgeber stellte. Der USVG war mit diesem Ergebnis noch gut bedient und es stellte sich in der Halbzeit die Frage, ob man das Ruder abermals herumreißen konnte.
Coach Wolfgang Zürngast war "not amused" mit dem Gezeigten in der ersten Hälfte und wechselte zur Pause gleich vier Mal: Nejc Pusnik debütierte für den USVG. David Giegerl, Tobias Walter und Lukas Neubauer kamen ebenfalls. Und tatsächlich rührte sich etwas im Spiel der Gäste. Man wirkte defensiv kompakter und die Bälle kamen in der Spitze an. So geschehen auch in der 53. Minute, als Dejan Kurbus im Strafraum von den Beinen geholt wurde und der Schiedsrichter sofort auf den Elferpunkt zeigte. Minas Koren trat an und verwandelte zum Anschlusstreffer für die Gastmannschaft. Bereits mit der nächsten Angriffs-Sequenz wäre es beinahe 4:2 gestanden, nachdem der Ball nach einem Freistoß von der rechten Seite einem Reiner Spieler vor die Füße sprang, doch Gröbacher konnte mit einer Top-Reaktion schlimmeres verhindern. In der 63. Minute kam abermals Straus auf der linken Seite durch, wieder war es Gröbacher, der den USVG im Spiel hielt. Irgendwie erwartete man nach dem Anschlusstreffer den Generalangriff zum Ausgleich, doch die Gäste wurden ein ums andere Mal wie eine Schülermannschaft ausgekontert. In der 67. Minute landete ein Eckball von der rechten Seite auf dem Haupt von Valentin Strommer und der konnte aus kurzer Distanz unhaltbar einköpfeln. Der Drops war damit gelutscht. Ein Aufbäumen schien nicht mehr möglich für den USVG. Zwar versuchte Zürngast mit der Einwechslung von Alexander Jurtin die Offensive zu verstärken, doch der Schuss ging nach hinten los. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Heimischen trafen noch zwei Mal und das jeweils, wie sollte es anders sein, aus Kontern. In der 77. Minute wurde Marko Mack richtig stark in die Tiefe gespielt und ließ Gröbacher keine Chance. Zwei Minuten später erhöhte Sundl mit seinem zweiten Treffer auf 6:2 und dem gleichbedeutenden Endstand.
Es war eine Klatsche, die leider auch in der Höhe verdient war. Die Kampfmannschaft agierte extrem naiv und ohne Punch und muss am kommenden Freitag, 2.9.2022 um 19 Uhr gegen Bärnbach eine entsprechende Antwort auf dieses Debakel geben.