Saisonrückblick 2021/2022

Der Steirische Fußballverband wird Ende dieser Woche einmal richtig tief durchatmen. Nach den letzten beiden abgebrochenen Saisonen aufgrund der Corona-Pandemie, konnte erstmals seit der Spielzeit 2018/19 eine komplette Saison durchgespielt werden. Am Wochenende finden noch einige Relegationsspiele statt und dann stehen u.a. auch die Gegner für 2022/23 in der Oberliga Mitte/West fest. Der ASK Köflach konnte sich mit einer überragenden Rückrunde den Meistertitel holen und steigt verdient in die Landesliga auf. Leider hat es einen Verein aus dem Bezirk Leibnitz getroffen, der den Abstieg in die Unterliga West nicht verhindern konnte. Mit Gleinstätten gehen zwei Derbies für die kommende Saison verloren. Mit dem SV Tillmitsch kommt zum Glück aber wieder eine starke Mannschaft aus dem Bezirk in die Oberliga. SV Werndorf konnte sich den Meistertitel in der Unterliga Mitte erkämpfen und ist ebenfalls Gegner in der nächsten Spielzeit. Aktuell kämpfen Hitzendorf (Vizemeister Unterliga Mitte) und Pachern (Vorletzter Oberliga Mitte/West) in der Relegation um den letzten Platz in unserer Liga. Das Hinspiel konnte Hitzendorf 2:0 gewinnen.

Für den USVG war es eine sehr emotionale Spielzeit. Die Vorbereitung auf die vergangene Saison begann schon früh und beim USVG gab es zahlreiche personelle Veränderungen. Torhüter Aljaz Pungartnik (zu SV Ragnitz), Blaz Roskar (zu SV Wies), Florian Atschko (zu FC Bad Radkersburg) und Leon Luttenberger (zu SV Murfeld Süd) verließen den Verein. Sebastian Huss, Jakob Hierzer, Nikolas Missethan und Marco Lesacher beendeten außerdem während der coronabedingten Pause ihre Karrieren. So musste der Kader wieder aufgefüllt werden. Mit Christoph Hüttl (zuletzt SV Gleinstätten) wurde ein neuer Einser-Goalie verpflichtet. Zudem wurden die beiden Slowenen Minas Koren (zuletzt SV Rohrbach) und Jure Tertinek (zuletzt SV Polfing Brunn) sowie Stefan Sackl (von SV Hengsberg) geholt. Außerdem verjüngte man die Kampfmannschaft mit einigen Eigenbauspielern aus dem College, wie Jan Jammernegg, Alexander Jurtin und Tobias Rath. Ebenfalls vom College wurde Tobias Walter verpflichtet, sowie Moritz Wolkinger und (ebenso Eigenbauspieler) Philipp Federer (beide zuletzt bei der AKA Sturm). Dass die "jungen Wilden" eine so große Rolle in der vergangenen Saison spielen sollten, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht voraussehbar. Auf der Betreuerbank machte Thomas Luttenberger Platz für Wolfgang Zürngast, der den Posten des neuen Chef-Coaches übernahm. Luttenberger agierte aber bis zum Ende der Herbstsaison als Co-Trainer weiter.

Die Hinrunde begann mit einem knappen, aber verdienten 2:1-Sieg gegen ATUS Bärnbach vor eigenem Publikum. Doch schon in der zweiten Runde wurde die Kampfmannschaft auf den Boden der Realität zurückgeholt. Zwar ging der USVG als klarer Favorit ins erste Derby der Saison bei der SU Rebenland, doch die Gastgeber zockten die Zürngast-Mannen gekonnt ab und besiegten Gabersdorf mit 2:1. Spiel Nr. 3, das zweite Derby 21/22 gegen SV Gleinstätten, musste aufgrund einiger Corona-Fälle beim Gegner verschoben werden. Die Angst, dass eine weitere Spielzeit nicht durchgespielt werden kann, war zu diesem Zeitpunkt groß, da auch in anderen Ligen zahllose Spiele verschoben werden mussten. Ein Termin-Chaos wurde befürchtet, am Ende konnte man aber alle Matches der Hinrunde durchbringen. Die vierte Runde wird wohl vielen Spielern, Verantwortlichen und Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben. Das Auswärtsspiel beim SV Tobelbad musste nach ca. einer Stunde beim Stand von 1:0 für die Gastgeber abgebrochen werden, da es im Zuschauerbereich zu einem medizinischen Notfall kam, der u.a. einen Hubschrauber-Einsatz mit sich brachte. Da es sich bei dem Zuschauer um einen Verwandten eines USVG-Spielers handelte, war an eine Fortführung des Matches nicht mehr zu denken. Quintessenz aus dem Abbruch: 3:0-Strafverifizierung gegen den USV Gabersdorf, Geldstrafe und eine Rückreihung bei Punktegleichheit. Noch heute eine skandalöse Entscheidung des STFV. Zusätzlich zum Spielabbruch kam noch hinzu, dass beim SV Tobelbad zwei Spieler mit Corona infiziert waren und somit fast die halbe USVG-Mannschaft unter Quarantäne gestellt wurde. Damit musste auch Spiel Nr. 5, das Heimspiel gegen den SV Pachern verschoben werden. Es dauerte fast einen Monat zwischen Spiel 2 und der Partie aus der sechsten Runde beim TuS Rein, dass man eine Partie wieder zu Ende spielte. Gegen Rein holte des USVG die ersten drei Auswärtspunkte (4:2 für unsere Mannschaft) nach einer starken Vorstellung. In einer "englischen Woche" holte man dann das Spiel aus der dritten Runde zu Hause gegen den SV Gleinstätten nach und gewann 5:2. In der letzten Partie der "englischen Woche", ebenfalls in der AW-Versicherungsmakler-Arena ausgetragen, traf der USVG auf Titelkandidaten ASK Köflach. Lange konnte man das Spiel offen halten, doch ein Ausschluss gegen Dejan Kurbus in der zweiten Halbzeit ließ das Match in Richtung der Auswärts-Mannschaft rutschen und man musste mit dem 1:4 eine empfindliche Heimniederlage gegen die Weststeirer hinnehmen. Eine Woche später ging es in das emotionsgeladene Derby gegen den SV Straß. Ein Derby, das an Spannung kaum zu überbieten war. Am Ende gab es einen vielumjubelten 2:3-Auswärtssieg. Es folgte eine weitere "englische Woche", denn es musste ja auch die abgesagte Partie gegen den SV Pachern nachgeholt werden. Der USVG konnte einen weiteren Dreier einfahren. Pachern wurde mit 4:1 besiegt. Runde neun brachte dann das letzte Derby der Hinrunde gegen den FC Großklein vor heimischen Publikum. Vor der Saison wurden die Gäste als einer der ganz großen Favoriten auf den Aufstieg gehandelt. Doch der Motor stotterte und so wurde ein weiteres spannendes Derby erwartet. Nach dem Spiel mussten sich die zahlreichen Zuschauer einmal ordentlich die Augen reiben, denn kaum jemand konnte fassen, was sich in den vergangen 90 Minuten abspielte. FC Großklein wurde mit 10:1 aus der AW-Versicherungsmakler-Arena geschossen. Ein historischer Abend. In der zehnten Runde ging es zum stark ersatzgeschwächten SV Gössendorf. Trotz allem tat sich der USVG extrem schwer und war lange 0:1 im Rückstand, ehe man die Partie noch spät drehte und am Ende als 2:1-Sieger vom Platz ging. Runde elf brachte den fünften Sieg in Folge gegen den SV Frohnleiten (2:0). Die letzten beiden Spiele im Herbst gingen dann aber leider verloren. Vor allem die 1:2-Heimniederlage gegen den damaligen Tabellenführer, SV Mooskirchen, der damit als Herbstmeister feststand, tat extrem weh, da man das Spiel als bessere Mannschaft verlor. In der letzten Runde fasste man beim ehemaligen Zweitligisten FC Gratkorn eine verdiente 0:2-Niederlage aus. Es war das erste Spiel auf Kunstrasen für den USVG nach eineinhalb Jahren. Die Kampfmannschaft beendete die Hinrunde auf dem hervorragenden dritten Tabellenplatz, allerdings mit 10 Punkten Rückstand auf Herbstmeister Mooskirchen, sowie drei Punkten Vorsprung auf den Vierten TuS Rein.

Die Winterpause brachte nur einen Abgang. Stefan Sackl kehrte nach nur einem halben Jahr zu seinem Stammverein Hengsberg zurück. Im Trainer-Staff gab es hingegen einen Zugang. Mit Bernd Nekrep wurde ein neuer Co-Trainer installiert. Thomas Luttenberger übernahm die Position des sportlichen Leiters. Mit dem Abgang von Stefan Sackl war der Kampf um die offene Position im linken Mittelfeld für die "jungen Wilden" eröffnet. Leider musste Tobias Walter schon früh die Segel streichen. Knieprobleme zwangen ihn dazu, fast die gesamte Rückrunde zu verpassen. Da es in den ersten Spielen im Frühjahr immer wieder zu Corona-Erkrankungen bzw. Sperren kam, erhielten immer mehr junge Spieler Einsatzzeit und standen des Öfteren in der Startformation. Der Rückrundenstart in Bärnbach stand lange unter einem guten Stern. Der USVG führte zu Beginn der zweiten Halbzeit 2:0 und hatte das Spiel komplett im Griff, ehe Minas Koren eine bis heute einzigartige Rote Karte erhielt. Bärnbach wurde zum Leben erweckt und konnte in der Nachspielzeit ausgleichen. Endstand: 2:2. Zur Heimpremiere 2022 revanchierte man sich bei der SU Rebenland für die Niederlage im Herbst und siegte 3:1. Eine hohe Zahl an Ausfällen bewog das Trainer-Team etliche Jungspieler in die Startformation im Auswärtsspiel gegen den SV Gleinstätten zu stellen. Gleinstätten hatte mit nur drei Zählern und als abgeschlagener Letzter eine katastrophale Hinrunde. Die Gastgeber rüsteten zwar im Winter auf, doch so richtig wollte der Motor noch nicht durchstarten. Das zweite Derby der Rückrunde endete mit einem gerechten 3:3. Wieder war es ein spätes Tor in der Nachspielzeit, das dem USVG zwei Punkte kostete. Das Positive: die "jungen Wilden" zeigten ihr enormes Potential und dass man sie jederzeit in die Starformation stellen konnte. Eine Woche später glückte die Revanche gegen Tobelbad, nachdem man früh 3:0 in Führung ging und das Match mit diesem Stand routiniert zu Ende spielte. In der 18. Runde ging es zum Tabellen-Vorletzten nach Pachern. Der USVG ging als klarer Favorit in die Partie, doch die Zürngast-Mannen legten einen Bauchfleck hin und verloren in einem ganz schwachen Spiel 0:2. Runde 19 brachte einen 5:0-Kantersieg gegen TuS Rein. Eine Woche später ging es zum Tabellenführer ASK Köflach, der sich den Platz an der Sonne in den ersten Spieltagen 2022 vom USV Mooskirchen zurückholte. Das Match endete mit einer klaren 0:5-Klatsche und zeigte einmal mehr, dass die Weststeirer der klare Favorit auf den Meistertitel waren, was sich am Ende auch bewahrheiten sollte. In der 21. Runde kam es in der AW-Versicherungsmakler-Arena zum dritten Derby der Rückrunde gegen den wiedererstarkten SV Straß. Die Gäste zeigten eine solide Leistung und siegten knapp, aber verdient mit 1:2. In der 22. Runde musste man zur Sonntags-Matinee zum FC Großklein. Die Gastgeber rüsteten im Winter noch einmal auf, um den zwei enteilten Weststeirern (Köflach und Mooskirchen) Paroli zu bieten und eventuell sogar noch aufzuholen. Doch die Großkleiner konnten in keiner Phase der Rückrunde Fahrt aufnehmen. Der USVG zeigte eine starke Leistung und siegte 3:1. Eine Woche später kam es im Heimspiel gegen den SV Gössendorf zum Match um den dritten Tabellenrang, den der USVG seit Ende der Hinrunde inne hatte. In einem unfassbaren Spiel musste sich der Gastgeber 1:2 geschlagen geben. Noch heute kommt einem Gabersdorfer Verantwortlichen das Grauen, wenn man an die Unzahl an vergebenen Top-Chancen denkt. Gössendorf spielte zwar eine starke Rückrunde, war aber gegen Gabersdorf das klar schwächere Team. Somit verlor man drei Runden vor Schluss den angestrebten dritten Tabellenrang. Es mussten also noch einige Punkte her in den letzten drei Spielen, doch die Gegner hatten es in sich. In der 24. Runde gab es ein mehr als glückliches 2:2 beim SV Frohnleiten. Die Gastgeber führten bis zur 88. Minute 2:0, ehe Alexander Jurtin und Christoph Koinegg mit zwei späten Treffern ausglichen. Das vorletzte Spiel der vergangenen Saison ging in Mooskirchen beim Vizemeister über die Bühne. Bei den Weststeirern war die Luft nach der Niederlage gegen Köflach draußen. Bei beiden Mannschaften fehlten einige Stammkräfte, doch der USVG konnte sich am Ende mit 2:1 durchsetzen. Im finalen Spiel gegen den FC Gratkorn musste zu Hause ein Sieg her und der SV Gössendorf durfte im Heimspiel gegen ATUS Bärnbach nicht gewinnen, damit man auf der Zielgeraden doch noch den dritten Tabellenrang einfuhr. Unsere Kampfmannschaft gewann klar mit 4:0, während Gössendorf zu Hause 0:1 verlor. Damit konnte der USVG zum Schluss tatsächlich noch das Treppchen besteigen.

Eine überaus zufriedenstellende Saison ging also letzten Samstag zu Ende. Zwar ist es erst die zweite zu Ende gespielte Saison seit dem Aufstieg in die Oberliga, aber es war auch die erfolgreichste. Vor drei Jahren reichten 45 Punkte zum fünften Tabellenrang, allerdings punktegleich mit dem Dritten. Die gleiche Punkteanzahl ließ den USVG heuer vom dritten Platz herunterlachen. Interner Torschützenkönig wurde Minas Koren mit 19 Volltreffern. In der Liste der Torjäger der Oberliga Mitte/West scheint der Slowene auf dem zweiten Platz auf. Nur Michael Wallner von Meister Köflach konnte mit 25 Treffern öfter anschreiben. Interessant: mit Philipp Federer, Moritz Wolkinger, Alexander Jurtin und Jan Jammernegg trafen vier der "jungen Wilden" allesamt drei Mal in dieser Saison. Und fast immer waren es wichtige Tore. Zu Hause war der USVG weitaus effektiver als auf fremden Plätzen. Hinter Meister Köflach war man die zweitstärkste Heimmannschaft (27 Punkte). An der Auswärts-Performance muss man in der kommenden Saison noch arbeiten. Hier scheint der USVG nur auf dem sechsten Tabellenrang auf (18 Punkte). War man zum Ende der Hinrunde noch die drittbeste Mannschaft (24 Punkte), so landete man im Frühjahr auf dem vierten Tabellenrang (21 Punkte). Stark: der USVG konnte in dieser Saison gegen alle Mannschaften zumindest einmal gewinnen, außer gegen Aufsteiger Köflach. In der Fair-Play-Wertung nahm der USV Gabersdorf den fünften Rang ein. Fairste Mannschaft der Saison wurde die SU Rebenland.

Der USVG muss sich heuer von vier Spielern trennen: Christoph Hüttl beendete letzten Samstag seine Karriere, wird der Kampfmannschaft aber als Tormann-Trainer für die nächste Saison erhalten bleiben. Jürgen Götz verabschiedete sich nach über 20 Jahren (mit einjähriger Unterbrechung) beim USVG und heuert in der kommenden Saison beim Unterligisten St.Veit i.d. Südsteiermark an. Der Vertrag mit dem Slowenen Nejc Jager wurde aufgelöst. Wo der Stürmer in der nächsten Saison auflaufen wird, ist aktuell noch nicht bekannt. Konstantin Satzer wurde für eine Saison an den SV Gralla verliehen. Leon Luttenberger wird höchstwahrscheinlich eine weitere Saison bei Murfeld-Süd anhängen. Es gibt inzwischen bereits einige Zugänge, die wir zu gegebener Zeit vorstellen werden. Wir wünschen allen Abgängen alles Gute für die Zukunft und "Danke" für euren Einsatz beim USVG Gabersdorf.

Die neue Saison 22/23 der Oberliga Mitte/West beginnt am ersten August-Wochenende. Die Auslosung findet in zwei Wochen beim Steirischen Fußballverband statt. Sobald die Spiele fixiert sind, werden wir euch den Spielplan bekannt geben. Trainingsstart ist der 4.7.2022. Es sind Vorbereitungs-Matches gegen Feldbach, Ilztal, Klöch und Frannach geplant. Außerdem findet am Wochenende des 15. und 16.7. der 3. Raiffeisencup in St.Veit statt.

Wir bedanken uns hiermit noch einmal bei allen Spielern, Verantwortlichen, Helfern und vor allem unseren Fans für die tolle Saison und freuen uns, euch alle wieder im August in der AW-Versicherungsmakler-Arena begrüßen zu dürfen.