Rasches Aus im Steirercup
1. Runde Steirercup: Fr, 28.07.2023 - 19 Uhr SC Eibiswald - SVG 3:3 (0:0) 5:3 n.E.
SVG-Tore: M. Holler (2), M. Luttenberger / STFV-Bericht
Der USVG und der Steirercup... eine Neverending-Story! Hat man vor einigen Jahr, damals noch der Unterliga West angehörig, den Weg bis ins Viertelfinale geschafft und musste dort erst gegen Landesligist Bruck/Mur die Segel streichen, so waren die Erfolge in den letzten Jahren eher dürftig. Durch die Pandemie durfte unsere Kampfmannschaft erstmals seit 2019 wieder am Steirercup teilnehmen. 2021 und 2022 nahmen nur die jeweiligen Meister der einzelnen Klassen und Ligen am sogenannten "Champions-Cup" teil. Der letzte Sieg liegt sogar schon fünf Jahre zurück, als man gegen Gebietsligist Wolfsberg in der dritten Runde (damals stieg man als Oberligist erst in dieser Runde ein) siegte. Eine Woche später musste man gegen den Unterligisten AC Linden die Segel streichen. 2019 stieg man ebenfalls erst in Runde drei ein und musste sich (ebenfalls einem Gebietsligisten) Kaindorf/Sulm mit 1:3 geschlagen geben. Der Cup schreibt also seine eigenen Gesetze und so war klar, dass auch der Gang nach Eibiswald beim hiesigen Gebietsligisten nicht einfach wird, zumal die Südweststeirer in der Vorsaison den Aufstieg in die Unterliga West nur knapp versäumten und diesen heuer unbedingt nachholen wollen. Dementsprechend hatte man sich mit einigen Kapazundern aus der Region verstärkt. Die Zürngast-Truppe wusste also, dass es kein Selbstläufer werden würde. Ein weiteres Erschwernis waren die Ausfälle von Goalie Andreas Steirer (Urlaub), Christoph Koinegg (verletzt - unser Kapitän könnte sogar noch länger ausfallen), sowie Alexander Jurtin und Jan Wolf (beide ebenfalls auf Urlaub). Vor dem Spiel gab auch noch Solo-Spitze Nejc Jager bekannt, dass er mit Knieproblemen zu kämpfen habe, aber von Start weg dabei sein wollte. Neuerwerbung Matic Golob war im Laufe der Woche ebenfalls angeschlagen, weshalb der Slowene vorerst auf der Ersatzbank Platz nahm.
Das Spiel selbst begann sehr gemächlich. Beide Mannschaften tasteten sich von Beginn weg ab, Chancen waren Mangelware, das Match plätscherte vor sich dahin, auch einer gegenseitigen Neutralisierung geschuldet. Es war kein guter Kick, den die gerade einmal 60 Zahlenden in Eibiswald zu sehen bekamen. Die erste Chance des Spieles hatten die Gäste in Person von Nejc Jager, der einen Kopfball aus guter Position am gegnerischen Gehäuse vorbeisetzte. Es dauerte bis zu 37. Minute bis zum nächsten Aufreger, der an die Gastgeber ging: Kapitän Patrick Kolar Robnik prüfte mit einem Hammer aus ca. 16 Metern Maximilian Schreiner im Tor des USVG, der mit einer tollen Parade den Führungstreffer der Eibiswalder vereitelte. Nur Sekunden später sauste ein Abschluss von Lukas Klug knapp über das Gabersdorfer Tor. Nach vierzig Minuten musste dann der angeschlagene Nejc Jager endgültig vom Platz - sein Knie schmerzte zu sehr. Golob ersetzte die Solo-Spitze. Jagers Position an vorderster Front übernahm Martin Holler. Kurz vor dem Pausenpfiff schlenzte Gent Pllana einen Ball nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Es blieb in einem alles in allem farblosen Gekicke beim 0:0 zum Pausenbier.
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag. Freistoß von der rechten Seite für die Gäste. Marco Luttenberger bringt den Ball in den Strafraum, wo Martin Holler am Höchsten steigt und die Kugel per Kopf zum 0:1 versenkt. Irgendwie löste dieser Treffer die Handbremse auf beiden Seiten und es entwickelte sich ein irrer Cup-Fight. Eigentlich hätte das Tor dem USVG mehr Sicherheit im Spiel geben müssen, doch die Gäste waren mit dem Gegentor nun hellwach und legten eine Schippe drauf. Kurz nach dem Führungstreffer kann sich Schreiner ein weiteres Mal auszeichnen, als er einen Abschluss aus kurzer Distanz parieren kann. Ein weiterer Schuss aus guter Position verfehlte das Gabersdorfer Tor klar. In der 58. Minute dann der verdiente Ausgleich: der an diesem Abend überragende Kenan Mehmeti erhält knapp innerhalb der gegnerischen Hälfte den Ball, schüttelt seinen Gegenspieler im Laufduell und mit einem gekonnten Haken ab und jagt das Spielgerät in die linke Ecke zum Ausgleich. Es dauerte aber nur sieben Minuten, ehe der USVG abermals in Führung ging: wieder war es Marco Luttenberger mit einem Freistoß, dieses Mal von der linken Seite, der unberührt an Mann und Maus vorbei in den Eibiswalder Kasten einschlug. Eine schmeichelhafte Führung zu diesem Zeitpunkt. Sechs Minuten später hätte Philipp Federer den Sack zu machen können, nachdem er die halbe heimische Mannschaft mit einem unglaublichen Dribbling narrte, nur der Abschluss verhungerte, weshalb es bei der knappen Führung blieb. Acht Minuten vor dem Ende musste auch USVG-Spielmacher Marco Luttenberger mit muskulären Problemen w.o. geben. In den letzten Minuten wurde es noch einmal hektisch. Zuerst vernebelte Mehmeti zehn Minuten vor dem Ende, dann waren es wieder die Gabersdorfer die ein Gewirr im Eibiswalder Strafraum nicht nutzen konnten (86. Minute). Zwei Minuten vor Schluss der vielumjubelte Ausgleich: Gabersdorf hätte die Führung nur mehr über die Zeit spielen müssen, läuft aber in der 88. Minute in einen unglaublich naiven Konter über die rechte Seite der Gäste. Der Stangler ins Strafraumzentrum landet direkt bei Mehmeti, der das Leder aus kurzer Distanz zum Ausgleich in die Maschen zimmert. Verlängerung!
Nun war es eine Frage der Kondition. Die Kräfte ließen auf beiden Seiten extrem nach. Der Wiederanpfiff des Referee war noch gar nicht richtig verklungen, gingen die Heimischen erstmals in der Partie in Führung. Kenan Mehmeti schnürte seinen Hattrick in ähnlicher Weise wie beim ersten Ausgleich. Wieder war es ein Zweikampf, bei dem der wieselflinke Eibiswalder seinen Gegner abschüttelte und das Leder unhaltbar in die Ecke rammte. Der Ausgleich ließ aber nicht lange auf sich warten. Ähnlich wie beim 2:2-Ausgleich der Eibiswalder in der regulären Spielzeit, erobern die Gäste das Leder in der gegnerischen Hälfte, die Flanke landete ein weiteres Mal beim stärksten Gabersdorfer an diesem Abend, Martin Holler, und auch hier landete das Spielgerät unhaltbar im heimischen Gehäuse. Kurz vor der Halbzeit der Nachspielzeit Riesenglück für die Heim-Elf, nachdem die Gäste zuerst aus einem Gewirr im Strafraum von Eibiswald den Ball nicht unterbringen können, am Ende der Aktion landet ein Strich von Markus Schuster am gegnerische Quergestänge. In der 108. Minute haben die Gastgeber abermals Glück, als Matic Golob in eine verunglückte Rückgabe zum Tormann spritzt, der Ball den Weg ins Tor aber ein weiteres Mal nicht findet. In der 111. und der 116. Minute setzen Jure Tertinek und Dejan Kurbus jeweils gefährliche Freistöße, beide verenden aber entweder beim heimischen Goalie oder im Eibiswalder Abendhimmel. Penaltyschießen!
Und da zeigte der Gebietsligist unglaubliche Coolness und verwertete alle fünf Elfmeter unhaltbar, während Dejan Kurbus den Zweiten für Gabersdorf Richtung Arnfels jagte. Endstand: 5:3 n.E.! Hätte man nicht gewusst, dass der Gegner nicht zu unterschätzen war, würde man von einer Blamage sprechen, doch Eibiswald zeigte, dass man heuer sicher zu den absoluten Favoriten in der Gebietsliga West gehören wird. Für den USVG ist das Abenteuer Steirercup damit bereits nach Runde eins beendet und man kann sich in aller Ruhe in den letzten zwei verbleibenden Wochen auf den Meisterschaftsstart konzentrieren und auch hoffen, dass die Verletzten rechtzeitig wieder fit sind. Es folgt am kommenden Wochenende (Freitag, 4.8.2023 - 19 Uhr) noch ein Test in der Dorner-Bau-Arena gegen Nachbar Flavia Solva, ehe eine Woche später der SV Werndorf in der ersten Runde der neuen Oberliga Mitte/West-Saison zu Gast ist.