Frohnleiten lässt Serie reissen

16. Runde OLMW: Fr, 22.03.2024 um 19 Uhr: SV Frohnleiten - SVG 2:1 (0:0)
SVG-Tor: M. Golob / STFV-Bericht
 
Das Positive gleich zu Beginn: nicht nur die Frohnleiten-Verantwortlichen und -Fans freuten sich über den Besuch einer ganz besonderen Person an diesem Abend. Christoph Isenburg beehrte das Franz Feldgrill-Stadion. Der Frohnleiten-Kapitän verletzte sich in der Hinrunde in der Partie gegen TuS Rein so schwer, dass er mit einer Gehirnblutung wochenlang um sein Leben kämpfen musste. Wir freuen uns, dass Christoph seinen schwersten Zweikampf gewonnen hat.
Auch von der Gabersdorfer-Abwesenheits-Front gab es erstmals seit Monaten positive Nachrichten. Marco Luttenberger, Martin Holler und Jan Wolf kehrten nach ihren Sperren endlich in den Kader zurück. Konstantin Satzer und Florian Atschko konnten erstmals nach längerer Krankheit oder Verletzung voll trainieren, einzig Philipp Federer machte eine Erkrankung unter der Woche ein wenig zu schaffen, doch der wuselige Mittelfeld-Driblanski wollte sich die Partie gegen den Tabellen-Zweiten nicht entgehen lassen. Der einzige Abwesende war somit in Frohnleiten Neo-Coach Jochen Zadravec, den ein dreiwöchiger Kur-Aufenthalt außer Gefecht setzte. So stand Bernd Walter an der Aussenlinie und der Co-Trainer des USVG ließ mit der gleichen Start-Aufstellung, wie eine Woche zuvor gegen Gössendorf, aufhorchen. Viele glaubten doch an die Rückkehr der beiden Gabersdorfer Routiniers Luttenberger und Holler in die Startelf, doch die Leistung vor einer Woche imponierte so sehr, dass es schwer war nur irgendjemanden aus der Mannschaft zu nehmen.
In einem unglaublich spannenden und temporeichen Hinspiel, gab es ein verdientes Unentschieden. Frohnleiten ging, trotz der elf Spiele ohne Niederlage anhaltenden Serie der Gäste, als leichter Favorit in die Partie.

Doch es waren die Gäste aus Gabersdorf, die die erste viertel Stunde bestimmten. In der siebenten Minute hielten die heimischen Fans erstmals den Atem an, nachdem ein Rebound von Philipp Federer an die Querlatte klatschte. Erstmals gefährlich wurden die Gastgeber nach genau 15 Minuten. Andreas Steirer im Tor des USVG konnte aber einen Einschlag in seinem Kasten verhindern. Kurz darauf sauste ein Kopfball der Heimischen nur knapp übers Gabersdorfer Gestänge. Die beiden Chancen erweckten Frohnleiten zum Leben und es mehrten sich die Möglichkeiten für die Gastgeber. In der 20. Minute tankte sich der einmal mehr stark aufspielende Bono Vucic auf der linken Seite durch, seine präzise Flanke auf Marc Wagner konnte selbiger aber nicht kontrolliert verwerten, weshalb der heimische Angreifer diese Topchance liegen ließ. In der 35. Minute war es wieder Wagner, der aus ca. 14 Metern abzog, doch die Kugel flog knapp an der rechten Stange des Gästegehäuses vorbei. In der 39. Minute blieb den Frohnleiten-Fans der Torjubel im Halse stecken: Sebastian Lukas drückte, nach einem Stangler von der linken Seite, aus kurzer Distanz direkt ab, doch einmal mehr verhinderte USVG-Schlussmann Steirer mit einem starken Safe den 0:1-Rückstand. Sekunden vor dem Pausenpfiff dann doch noch eine dicke Chance für die Gäste. Nach einem schnellen Konter klopfte USVG-Torjäger Minas Koren volley auf das Spielgerät, verfehlte aber den Frohnleitner Kasten knapp, weshalb es zur Pause beim 0:0 blieb.
 
Den Reigen an Chancen eröffnete im zweiten Durchgang der SV Frohnleiten. Die erste Möglichkeit zwei Minuten nach Wiederbeginn hatte es in sich: Vucic mit einer weiteren herrlichen Flanke von der linken Seite, Abwehrspieler Niclas Gogg tauchte plötzlich komplett verwaist vor Steirer auf, doch der Verteidiger, der den Ball aus der Luft abdrücken wollte, traf das Leder am Fünfer nicht richtig und so endete der abgerissene Schuss im Frohnleitner Abendhimmel. Was für eine Möglichkeit! Nach etwas mehr als einer Stunde dann die Führung für die Heimelf: Gabersdorf ließ Frohnleiten im Zentrum zu viel Raum, Philipp Puregger stand plötzlich alleine vor Steirer und drückte das Leder am Gabersdorfer Keeper vorbei zum 1:0 für die Gastgeber in die Maschen. Zwei Minuten später segelte ein Freistoß Frohnleitens unberührt quer durch den gegnerischen Strafraum und am Ende knapp am rechten Pfosten des USVG-Gehäuses vorbei. Kurz darauf crashten Andreas Steirer und Jonas Rainer zusammen, wobei der Gäste-Torhüter minutenlang behandelt werden musste, am Ende die Zähne zusammenbiss und die Partie zu Ende spielte. Bernd Walter wechselte inzwischen einige Male. Das temporeiche Spiel forderte bei manchem noch nicht bei hundert Prozent stehenden Spieler Tribut. In der 79. Minute belohnte der USVG seine beherzte Gegenwehr mit dem Ausgleich: Angriff von der linken Seite, Frohnleiten-Keeper Dominik Egger konnte den ersten Schuss vom inzwischen eingewechselten Marco Luttenberger noch bändigen, nachdem die Kugel noch einmal Philipp Federer vor die Beine sprang, bediente dieser Matic Golob, der aus dem Zentrum abzog, der Ball prallte von der Querlatte auf den Rücken des heimischen Schlussmannes und von dort ins Tor zum umjubelten Ausgleich. Nun wollte Gabersdorf mehr und legte eine Schippe drauf. In der 84. Minute hämmerte Luttenberger aus ca. 14 Metern auf das Spielgerät, doch zu genau auf Egger, der die Kugel über den eigenen Kasten wehrte. Die Partie stand nun auf Messers Schneide. Minute 87: ein Frohnleitner Angreifer segelte nur knapp an einem Stangler vorbei. Minute 90: Jan Wolf zog aus guter Position etwas zu hektisch ab, weshalb der Ball im Dunkel der Nacht verschwand. Dann zeigte der Referee die Nachspielzeit an und aufgrund der langen Verletzungs-Unterbrechung hatte es diese in sich: 10 Minuten! 92. Minute: Minas Koren tankte sich auf der linken Seite durch, der USVG-Angreifer zog mit der linken Klebe ab, der Ball sauste um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. 94. Minute: 2:1 für die Gastgeber. Freistoß von der rechten Seite. Der Ball wurde länger und länger, Jonas Rainer hielt die Stirn hin und verlängerte das Spielgerät zur zweiten Führung für Frohnleiten! Nur eine Minute später hatten die Gastgeber noch einen weiteren Sitzer, doch die Kugel rollte knapp am linken Gabersdorfer Pfosten vorbei. Die Gäste hatten am Ende nichts mehr entgegenzusetzen und mussten nach elf Spielen erstmals wieder eine Pflichtspielniederlage hinnehmen.
 
Auch wenn Frohnleiten mehr Gelegenheiten hatte, war die Partie doch ausgeglichen und kann man unserer Kampfmannschaft keinen Vorwurf machen. Jede Serie reißt irgendwann einmal. Nun heißt es „Wunden lecken“ und am kommenden Wochenende gegen den SV Pachern wieder „alles in die Waagschale werfen“. Der aktuelle Tabellen-Vierte kommt am Freitag, 5.4.2024 in die Dorner-Bau-Arena. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr (!!!). Schaut vorbei und unterstützt unsere Jungs!