"Bauchfleck" in Pachern

OLM 18. R.: Fr, 15.04.2022 19:00 Uhr: SV Pachern - SVG 2:0 (1:0)
Fotos hier / STFV-Bericht
 
Eigentlich standen die Vorzeichen gut für einen weiteren Punktegewinn am Karfreitag in Pachern. Die Verletztenliste wurde immer kleiner und zuletzt erspielten sich die Zürngast-Mannen in den ersten vier Frühjahrsrunden 2022 acht Punkte. Nach Nejc Jager und Jürgen Götz, nahm auch David Giegerl im Laufe der letzten Woche endlich wieder das Training auf. Jager und Giegerl waren zwar noch nicht einsatzbereit, Götz nahm aber bereits auf der Ersatzbank Platz. Eine Hiobsbotschaft ereilte die Kampfmannschaft aber dann doch noch justament am Spieltag: Philipp Federer, zuletzt mit starken Leistungen, musste erkrankt passen. Und dann war da noch die negative Bilanz, die bis dato seit dem Aufstieg in die Oberliga bei Auswärtsspielen in Pachern für die Gastgeber sprach. Zwei Mal kreuzte man am südöstlichen Vorort von Graz die Klingen, zwei Mal war dort nichts zu holen. Jure Tertinek nahm die vakante Position von Philipp Federer auf der rechten Außenbahn ein. Markus Schuster rückte aus der Innenverteidigung auf die zweite Sechserposition, während Lukas Neubauer, der nach seiner Corona-Erkrankung wieder fit war, an Stelle von Schuster als Innenverteidiger zurückkehrte. Für die Gastgeber lief es zuletzt nicht gut. Der SV Pachern nahm vor dem Spiel die vorletzte Position ein und war zum Punkten verdammt.
 
Der USVG nahm in den ersten Minuten das Heft in die Hand und hatte auch die erste Möglichkeit. Nach acht Minuten trat Marco Luttenberger einen Freistoß von der linken Seite in den Strafraum, wo Christoph Koinegg am Höchsten stieg und den Ball per Kopf Richtung Pachern-Gehäuse lenkte, Marin Komac im Tor der Heimischen konnte das Leder nur nach vorne abwehren, wo Markus Schuster stand und die Kugel aus kurzer Distanz unter die Querlatte hämmert, doch laut Linienrichter soll Schuster im Abseits gestanden sein. Eine strittige Aktion. Vor allem über die linke Seite und vor allem durch Marco Luttenberger kamen die Gäste das eine oder andere Mal vor das gegnerische Tor, doch richtig gefährlich wurde man vorerst nicht. Im Gegenteil. Nach einer viertel Stunde arbeiteten sich die Hausherren immer besser ins Spiel und hatten ihrerseits in Minute 22 die erste Topchance, in Führung zu gehen: Attila Okan Saro tauchte plötzlich über rechts alleine vor USVG-Schlussmann Christoph Hüttl auf, der mit einer tollen Reaktion das 1:0 verhinderte. Zwei Minuten später machte es Kevin Masser besser, als er nach einem Stellungsfehler in der Gabersdorfer Hintermannschaft, sträflich vernachlässigt, aus 20 Metern mit einem herrlichen Schuss zur Führung einnetzte. Ab diesem Zeitpunkt schien nur mehr die Heimmannschaft auf dem Spielfeld zu stehen. Der USVG konnte fast in keiner Phase der restlichen Spielzeit auf das Match zugreifen. Kurz nach seinem ersten Treffer war es wieder Masser, der die Kugel nur knapp am rechten Kreuzeck vorbei setzte. Zwar hatte Luttenberger im Gegenzug eine gute Möglichkeit auf den Ausgleich, bei dem Komac sich ordentlich strecken musste, um den Ausgleich zu verhindern, aber irgendwie waren die Gastgeber spritziger, zweikampfstärker und optisch das "willigere" Team. Kurz vor dem Pausenpfiff war es noch einmal Luttenberger, der sich wieder über links durchsetzte, doch wieder stand Komac seinen Mann. Mit der verdienten 1:0-Führung für die Hausherren ging es für beide Mannschaften in die Halbzeitpause.
 
Die erste Top-Chance in Halbzeit zwei hatte der USVG, der ganz gegen den Spielverlauf, im Prinzip mit dem Wiederanpfiff, auf 1:1 stellen hätte können: wieder war es eine Aktion über die stärkere linke Seite, dieses Mal über Moritz Wolkinger, der sich zwischen zwei Verteidiger durchdribbelte, den Ball auf den völlig alleine im Zentrum stehenden Jure Tertinek auflegte, der den Ball eigentlich nur mehr ins leere Tor hätte schieben müssen, doch dem Slowenen rutschte die Kugel über die Sohle, wodurch das Leder rechts am Tor vorbeisegelte. In der 51. Minute standen die Gastgeber in Person von Saro wieder alleine vor USVG-Goalie Hüttl, der die Gäste aber vor dem zweiten Gegentreffer retten konnte. Sechs Minuten später "löffelte" Luttenberger einen Corner direkt auf den Pacherner Kasten, wo Manuel Schaffer stand und den Ball von der Linie kratzte. In der 63. Minute hätte es 2:0 für die Heimischen stehen müssen: zuerst verhaspelte sich Lukas Bracun alleine vor Hüttl auftauchend, kurz darauf kamen die Hausherren zu einem weiteren gefährlichen Abschluss aus bester Position. In der 66. Minute war es wieder der beste Gabersdorfer, Christoph Hüttl, der mit einem tollen Safe den zweiten Treffer vereitelte. Zwei Minuten später hätte der USVG das Spiel aus dem Nichts auf den Kopf stellen können. Moritz Wolkinger wird eigentlich ohne große Gefahr an der rechten Strafraumecke regelwidrig zu Fall gebracht, weshalb den Gästen ein klarer Elfmeter zugesprochen wurde. Marco Luttenberger, der eine Woche zuvor schon gegen Tobelbad einen Penalty verschoss, trat an und wieder konnte der gegnerische Torhüter die Ecke erraten und den Ball in den Corner abwehren. Damit ging die Moral der Zürngast-Truppe noch weiter nach unten, während der SV Pachern mehr und mehr Rückenwind erhielt. Immer wieder tauchten die Hausherren gefährlich vor dem Gabersdorfer Gehäuse auf. In der 71. Minute senkte sich ein Weitschuss von der Mittellinie gefährlich auf das USVG-Gehäuse. In der 77. Minute war es wieder Hüttl, der mit einer Weltklasse-Reaktion vor dem 2:0 rettete. Vier Minuten später wieder zwei dicke Chancen für die Heimischen, die Gabersdorf aber immer noch am Leben ließen. In der 88. Minute hätte Hüttl seine ruhmreiche Gegenwehr fast mit einem Slapstick-Tor zunichte gemacht, als er mit dem Abschlag zu lange wartete, es mit einem Pachern-Stürmer zu einem Pressball kam, wodurch der Ball nur knapp an der linken Stange vorbei sauste. Zwar schmiss der USVG in der Endphase alles nach vorne, kam aber nie wirklich gefährlich vor das gegnerische Tor. In der 90. Minute erlöste Kevin Masser mit seinem zweiten Treffer, nach einem schnellen Konter über die linke Seite, die heimischen Fans mit dem 2:0 und versetzte die Gabersdorfer endgültig ins Tal der Tränen. Ein verdienter Heimsieg, der für Pachern auch noch eminent wichtig war, da in dieser Runden fast alle Tabellennachzügler punkten konnten. Der USV Gabersdorf bleibt weiterhin auf dem dritten Tabellenrang. Der Vorsprung auf Platz vier verringerte sich jedoch auf fünf Punkte.
 
Für den USVG heißt es jetzt Mund abwischen und volle Attacke auf den nächsten Gegner. Zu Hause hat man bisher beide Male im Frühjahr voll anschreiben können und das soll sich auch gegen den nächsten Konkurrenten aus Rein nicht ändern. Spieltermin ist der kommende Freitag, 22.04.2022 um 19 Uhr in der AW Versicherungsmakler Arena. Kommt vorbei und unterstützt unsere Jungs!