Derby-Sieg gegen St. Veit nach emotionaler Achterbahnfahrt

Fr, 13.05.2016 - 19.00 Uhr: ULW 22. Runde: SVG - TuS St.Veit/V.2:1 (0:0)
SVG-Tore: M. Luttenberger, I. Filipovic / STFV-Bericht / Fotos hier

 

Selten war ein Derby zwischen dem USV Fliesen Klampfer Gabersdorf und dem Ortsnachbarn TUS St.Veit/Vogau für beide Mannschaften so wichtig, wie am letzten Freitagabend. Beide kämpfen gegen den Abstieg, für beide Teams war verlieren verboten. Der Sieger nimmt die positive Moral in die letzten vier Runden mit, der Verlierer geht mit einer schweren Last ins Meisterschaftsfinale. St.Veit trat in den vergangenen Wochen mit einer äußerst jungen, aber aufopfernd kämpfenden Mannschaft auf. Tobias Ringert, Bruder von unserem Maximilian Ringert, der im Herbst noch unser Dress anzog, entwickelte sich im Frühjahr zu einer Stütze bei unseren Nachbarn. Mit Patrick Hierzer und Jakob Gürtl bot Coach Damjan Gajser bei den Gabersdorfern dieses Mal zwei Stürmer auf. Man wollte das Match unbedingt gewinnen. Was sich in den folgenden 95 Minuten in der Gabersdorf-Arena abspielte, hat man wohl selten zuvor in diesem Nachbarschafts-Derby zu sehen bekommen.

Schon die erste Halbzeit hatte kontroverse Züge. Während Gabersdorf die klar spielbestimmende Mannschaft war, hatten die Gäste die größeren und gefährlicheren Möglichkeiten. Vor allem die beiden Parade-Bomber Marcus Lipp und Gerhard Pusnik kamen immer wieder zu Abschlüssen, bei denen Keeper Kevin Götzenauer alle Hände voll zu tun hatte. Erstmals gefährlich wurde Gabersdorf erst nach einer halben Stunde, als Valentino Novosel einen Freistoß von rechts an die Querlatte setzte. Nach 40 Minuten hatten die Gäste aber innerhalb von wenigen Sekunden dreimal großes Glück: Zuerst war es Dragutin Golub, der bei einem tollen Schuss nur die rechte Stange traf. Der zurückprallende Ball landete noch einmal bei Golub, der die Kugel ein zweites Mal abfeuerte. Diesen Schuss wehrte Gäste-Goalie Robert Sraga nach vorne ab, wo Marijan Mestrovic zur Stelle stand und volley abdrückte. Dieser Kracher knallte von der Außenstange ins Torout. Eine unglaubliche Szene!

Es blieb zur Pause beim 0:0! Gajser stellte zu Beginn der zweiten Halbzeit um und verstärkte die Außenbahn. Mit Golub und Mestrovic, sowie Brückler und Atschko versuchte er über die Flanken mehr Druck zu erzeugen. Es blieb beim Versuch! Die ersten Minuten gehörten den Gästen. Je länger die Partie dauerte, desto mehr merkte man beiden Mannschaften an, dass sich der Druck und die Angst vor einem Gegentreffer auf beiden Seiten erhöhte. An der Charakteristik des Spiels änderte sich nicht viel: Gabersdorf mehr Ballbesitz, St.Veit hatte vor allem im Mittelfeld nicht mehr viel entgegenzusetzen! Jakob Hierzer traf nach Flanke seines Bruders Patrick zum 4. Mal Aluminium für den SVG - doch was in der letzten viertel Stunde folgen sollte, kann man nur mit einer Achterbahnfahrt vergleichen. Zuerst der Nackenschlag: Pusnik setzt sich auf der rechten Seite knapp an der Toroutlinie durch, bringt den Ball zur Mitte, wo Goran Alenc fast unbedrängt zuschlagen kann. Kevin Götzenauer versuchte alles, um den Ball noch vor der Linie herauszufischen, doch Linienrichter Grubelnik zeigte (wohl zu Recht) gleich zur Mittellinie! Betretenheit in allen Gabersdorfer Gesichtern, Jubel bei St.Veit! Doch an diesem Abend hat der Fussballgott wohl ein violett/weißes Shirt getragen: Fünf Minuten nach dem Führungstreffer bekommt Marco Luttenberger, der Mitte der zweiten Halbzeit eingetauscht wurde, den Ball von Jakob Hierzer ideal in den Lauf gespielt, und schlenzt diesen aus spitzem Winkel am Gäste-Torhüter vorbei ins linke untere Eck zum Ausgleich! Durchpusten bei allen Gabersdorfer Verantwortlichen und Spielern. Aber an diesem Abend wollten die Gabersdorfer den Sieg anscheinend mehr. Der Ausgleich pushte die Gajser-Elf noch einmal so richtig an und als sich alle schon mit einem weiteren Unentschieden zufrieden gaben, der „Lucky Punch“: Freistoß im Mittelfeld! Der Ball kommt nach rechts auf die Außenbahn zu Florian Atschko, der flankt. Tormann und Verteidiger sind sich unseins und plötzlich landet das Rund beim völlig allein gelassenen Ivan Filipovic, der sich aufgrund des Freistoßes mit nach vorne fallen ließ, und der trifft ins leere Tor zum 2:1! Eine Jubeltraube, eine Achterbahn der Emotionen und Gefühle auf beiden Seiten!

Der Last-Minute-Treffer war natürlich glücklich, aber wie bereits erwähnt WOLLTE unsere Mannschaft diesen Sieg vielleicht einfach ein wenig mehr als die Gäste und dies war daher auch nicht unverdient. Für die Moral war dieser Sieg Gold wert. Natürlich ist es wichtig, dass man den Flow dieses Derby-Sieges in die letzten vier Partien mitnimmt. Es ist aber ebenso wichtig, auf dem Boden zu bleiben und die letzten vier Matches genauso konzentriert anzugehen und schlussendlich die Mission Klassenerhalt zu vollenden. Die nächste Chance dazu hat die Mannschaft am Freitag, 20.5.2016 auswärts in Lannach! Spielbeginn ist 19 Uhr! Bitte unterstützen Sie die Jungs mit Ihrer Anwesenheit auch bei Auswärtsspielen! Nur gemeinsam sind wir stark!!!!